Luis Sellano: Portugiesische Rache

(1) -> 2.11.2021

Henrik Falkner hat sich inzwischen in Lissabon ganz gut eingelebt. Der Ex-Polizist hatte dort ein Haus geerbt – aber nur, wenn er es nicht verkauft. Das dortige Antiquariat muss nicht zwingend viel Geld abwerfen, also hat er auch keinen Druck.
Ein ruhiges Leben hat er in der Hauptstadt Portugals aber nicht: In der Bar Esquina unweit seines Hauses wird ein Mann erstochen. Und natürlich ist es nicht irgendein Mann: Unmittelbar davor war er in Henriks Laden und hattes sich für ein bestimmtes Buch interessiert und es auch gekauft. Gibt es einen Zusammenhang?
Henriks Bekannte, die Polizistin Helena, glaubt das nicht. Allerdings fühlt er sich fortan verfolgt. Henrik scheint in eine düstere Geschichte reingezogen zu werden.

„Portugiesische Rache“ ist der zweite Lissabon-Krimi-Roman von Luis Sellano. Erneut berichtet er über Henrik, der in der Altstadt ein Haus samt Bewohner und Buchladen geerbt hat. Das aber ist diesmal fast schon ein Randaspekt, denn Henrik Falkner gerät in eine Story, die fast schon Lissaboner Krimigeschichte sein könnte.
Das ist irgendwie schon ziemlich hochtrabend, und dass Henrik gleich in so eine umfassende Sache reingerät, wirkt auch nicht so richtig glaubwürdig – und ist irgendwie fast schon ein wenig ermüdend. Tatsächlich liest sich der Roman immer dann interessant, wenn die kleinen Geschichten erzählt werden – der Mord um die Ecke, die Begegnungen in der antiquierten Buchhandlung. Darauf sollte sich der Autor mehr besinnen, weniger auf die großen Krimi-Verschwörungs-Rundumschläge.

PS: Beim Umschlag hat sich der Heyne-Verlag nicht viel Mühe gegeben. Das Coverfoto hat man für den Buchrücken einfach plump gespiegelt – und dabei nicht mal die dort abgebildete Uhr bearbeitet, deren Ziffernblatt hinten nun auch spiegelverkehrt zu sehen ist.

Luis Sellano: Portugiesische Rache
Heyne, 352 Seiten
5/10


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