Chez Krömer: Faisal Kawusi

DI 06.12.2022 | 22.15 Uhr | rbb

Oh nein, jetzt hat Faisal Kawusi auch noch „Chez Krömer“ ruiniert. Der Comedian ist in der letzten Folgen der 7. (und ja nun letzten) Staffel der Talkreihe zu Gast, und am Ende hat Kurt Krömer einfach keinen Bock mehr auf den Typen.

Diese 7. Staffel von „Chez Krömer“ hatte es in sich. Mit dem Rechtspopulisten HC Strache und dem immer weiter abdriftenden Ex-Bild-Chef Julian Reichelt hatte Krömer echte Brocken vor sich zu sitzen. Dazu mit dem Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn einen umstrittenen Politiker. Nur einmal, mit Rosa von Praunheim, hatte Krömer so was wie einen Freund zu Gast – ansonsten nur harte Themen oder Menschen.
Und als Tiefpunkt nun Faisal Kawusi. Die Folge läuft am Dienstagabend im rbb, ist aber schon einige Tage in der ARD-Mediathek verfügbar.

Kawusi sorgte für Aufsehen, nachdem er im Internet einen blöden Scherz über K.O.-Tropfen mit einem noch blöderen Scherz über K.O.-Tropfen kommentierte. Krämer haute ihm aber noch andere Dinge um die Ohren.
Der Comedian hatte darauf wenig Lust. Er dachte, es könnte ein cooler Talk werden. Er sei doch selbst eine Minderheit, er trete nicht nach unten, sagte Kawusi, worauf Krömer erwiderte, dass hier eine Minderheit auf eine andere Minderheit runtertrete, und das sei auch nicht in Ordnung.

Der Comedian, arrogant und überheblich, traf in dieser Sendung auf einen genervten und leider auch schlecht vorbereiteten Krömer. An einem Punkt wollte Kawusi eine Quelle wissen, die Krämer erst erfragen musste. Später zeigte Krömer einen Ausschnitt bei dem vollkommen unklar war, was Kawusi damit überhaupt nicht zu hat. Auch Krömer machte in dieser Ausgabe eine schlechte Figur, was aber nicht darüber hinwegtäuschte, dass Kawusi ein extrem unangenehmer Zeitgenosse ist, der ganz nebenbei auch auf (Ex-?)Freunde wie Luke Mockridge tritt.

Krömer habe ein Team von sechs Leuten, mit denen er gemeinsam die Fragen für die Sendung erarbeite, sagte er. An einer Stelle könnte er allerdings mit den Angaben in der Kawusi-Akte offenbar nur wenig anfangen. Dass sich Krömer vor der Aufzeichnung nur so kurz mit seinen Gästen befasst, ist erstaunlich. Ist allerdings auch eine Antwort darauf, warum es bei den sogenannten Arschloch-Folgen oft nur bei Beschimpfungen bleibt und selten wirklich tiefgründig wird.

Dass Krömer Kawusi am Ende allein im Studio sitzen ließ, war auch eine Niederlage für Krömer. Für Kawusi aber alles andere als ein Sieg, sein Auftreten war höchst unangenehm.
„Heute ist der Tag, wo ich glaube (…), dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke.“ Nach kurzem Schweigen sagte Krömer dann noch: „Ja, ich werd‘ jetzt die Zeit hier nicht absitzen, ich geh‘ dann nach Hause.“ Kawusi saß dann noch mehr als zwei Minuten lang alleine im Studio rum.

Und inzwischen ist klar: „Chez Krömer“ geht nicht weiter. Er habe genug von Arschlöchern, sagte Kurt Krömer. Dass er auch anders kann, wenn er Freunde um sich hat, das zeigt er übrigens in seinem Podcast „Feelings“. Zuletzt war Sido zu Gast – ein wunderbares Gespräch!

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 28. November 2023)


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