Chez Krömer: Julian Reichelt

DI 15.11.2022 | 22.15 Uhr | rbb

Nein, Julian Reichelt ist kein Opfer. Wenn er im Verhörraum der rbb-Sendung „Chez Krömer“ sitzt, dann ist er nicht das arme Hascherl, das von Kurt Krömer gedisst oder gequält wird. Und, nein, Julian Reichelts Frauengeschichten innerhalb seines ehemaligen Arbeitsplatzes sind nicht so wirklich seine ausschließliche Privatsache.

Reichelt, der ehemalige „Bild“-Chef und neue Youtuber mit Konservativ-Agenda, war am Dienstagabend zu Gast bei Kurt Krömer. Wobei: Eigentlich war es ein Verhör. Und damit kennt sich Reichelt ja sehr gut aus, denn bei der „Bild“ war er es immer, der andere verhört hat. Das „Bild-Verhör“ war eine der Methoden, Gesprächspartner auszuquetschen. Und dass die „Bild“ gern im Privatleben von Promis rumschnüffelt, ist auch nichts Neues.

Insofern war es schon … nein, lustig war es nicht, was Kurt Krömer mit Julian Reichelt abzog. Es war höchst unangenehm, und vielleicht war es in Teilen sogar unangebracht. Aber im Grunde war dieses Interview offenbar auch ein Stück weit Retourkutsche – Krömer zeigte dem Ex-Bild-Mann, wie unangenehm die Bild-Methoden sein können. Krömer war widerlich an anmaßend – und irgendwie äffte er damit die „Bild“ nach. Und Reichelts Methoden.

Dass das Gespräch dennoch umstritten ist, ist auch nicht überraschend. Denn manchmal würde ein bisschen mehr Tiefe diesem Format wirklich gut tun. Immer nur in gewisser Hinsicht Hass auskübeln, kann nicht der ganze Inhalt eines Gesprächs sein. An einigen Stellen wäre es schon schön gewesen, wenn Krömer inhaltlich mehr rangenommen hätte. Doch das ist leider zu selten zu Fall in „Chez Krömer“.

Aber wie gesagt: Ein Opfer war Julian Reichelt in dieser Sendung dennoch nicht. Absolut nicht.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 15. November 2023)


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Kommentare

Eine Antwort zu „Chez Krömer: Julian Reichelt“

  1. […] rbb-Show „Chez Krömer“ ab. Freunde oder Arschlöcher hatte er dort zu Gast – Julian Reichelt war genauso unangenehm wie HC Strache (der dachte, Kurt heißt Chez) – und am Ende brachte […]

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