Das Lauschen nach dem Knall

Als ich neulich auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz war, ging ich direkt danach in den Zoopalast. Bevor der Film begann, war ich noch auf dem Klo. Dort ist es ziemlich leise.
Aber plötzlich rummste es. Ein dumpfer Knall. Die Kabine erzitterte leicht. Nach ein paar Sekunden noch mal, und eine gute halbe Minute danach noch mal etwas leiser.

Ich lauschte. Was könnte das gewesen sein? Kam das aus einem der Säle, eine Explosion im Film?
Oder kam es von draußen? Von der Hardenbergstraße, vom Breitscheidplatz?

Der 19. Dezember 2016 wirkt weiterhin nach. Auch sechs Jahre später. Der Gedanke an damals ist immer noch präsent. Ich habe die Katastrophe nicht live erlebt, wir haben den Markt an diesem Tag aber gute 20 Minuten vorher verlassen. Wir waren danach im Theater am Kudamm, wo es in der Halbzeit eine Ansage zur Lage draußen gab.
Wenn ich heute zum Weihnachtmarkt laufe, dann schaue ich immer noch auf die Stelle an der Einfahrt zur Kantstraße. Und auf die riesigen Poller, die dort jetzt stehen – sogar an zwei Stellen hintereinander. Und ich bleibe immer noch und immer kurz an der Treppe zur Gedächtniskirche stehen, die jetzt so was wie eine Gedenkstätte ist.

Der dreifache Knall diesmal kam offenbar wirklich von einem Film in einem der Kinosäle. Draußen war alles normal und ruhig.


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