Julia Bruns: Ostseeglut

(1) -> 26.1.2021

Der Fluch der Romanserie. Der Buchtitel muss möglichst nichtssagend sein, darf auch gerne keinen Sinn ergeben, ein bestimmtes Wort muss aber immer drin sein – im Fall des Rügener Küstenkrimis das Wort „Ostsee“. Dazu noch ein prägendes Fotomotiv – in diesem Fall die Seebrücke in Sellin. Dass sie im Roman gar keine Rolle spielt: wurscht.

Vielmehr geht es in „Ostseeglut“ von Julia Bruns nämlich um das Selliner Kurhaus, das große Hotel am Hochufer der Ostsee. Es soll verkauft und wohl abgerissen werden. Und interessanterweise ist das Kurhaus 2021 tatsächlich abgerissen worden, die Autorin hat also die Chance genutzt, diesen wahren Punkt in ihre Story einzubinden.
Im schon geschlossenen Kurhaus kommt es zu einem Feuer, und nach den Löscharbeiten wird in einem verschlossenen Schrank im Bereich der Bar der seit zwei Wochen vermisste Eigentümer Georg Vetterich gefunden. Wer hat ihn dort eingeschlossen – und warum?
Anne Berber nimmt die Ermittlungen auf. Sie lebt immer noch in der Pension von Sören Hilgert, und der ehemalige Polizist hilft ihr erneut im Hintergrund bei der Aufklärung.

Leider kann aber „Ostseeglut“ bei weitem nicht an den Auftakt der Krimireihe mit Anne Berber und Sören Hilgert mithalten. Die Geschichte schleppt sich ziemlich dahin, es kommt nur wenig Spannung auf. Person A redet mit Person B, dann mit Person C und immer so weiter. Das ist vom Spannungsaufbau her leider nicht aufregend. Das Finale mit der Auflösung bekommen wir sogar nur aus dem „Off“ erzählt, wenn die Polizistin davon berichtet.
Teil 2 ist echt enttäuschend.

Julia Bruns: Ostseeglut
Emons, 271 Seiten
5/10


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