Sechs Vormittage Heimatgeschichte – ein Nachruf

Sechsmal war ich bei ihr. Acht Jahre ist das inzwischen her.
Von 1970 bis 1987 war Irene Hoppe Bürgermeisterin der damaligen Gemeinde Neu-Vehlefanz. In den vielen Gesprächen erzählte sie, was sie in ihrem damals 82-jährigen Leben erlebt hat. Vom Zweiten Weltkrieg und wie die Bomber über Wolfslake hinweggeflogen sind. Von den ersten DDR-Jahren und der Zeit, als sie Ortschefin war. Anhand ihrer Erlebnisse ließ sich 2013 sich ein Stück Heimatgeschichte aus Klein-Ziethen, Wolfslake und Neu-Vehlefanz erzählen.

Irene Hoppe konnte viel und lange erzählen. Stellte man ihr eine Frage, begann sie zu reden. Sie hatte viel zu erzählen, und wusste sie mal nicht weiter, dann war klar, wo sie es aufgeschrieben hatte.
Wir haben zusammen in Unterlagen geblättert und Fotos studiert. Es gab immer belegte Brötchen und Kaffee. Als einmal der Mittagessenservice kam, konnte sie mich fast dazu überreden, doch mitzuessen. Es reiche doch für mehrere Leute.

Es war toll, die alten Geschichten zu hören. Wenn es auch manchmal anstrengend war, denn sie fand selten ein Ende. Aber dennoch: sympathisch.
Am Ende erschienen nach den langen Gesprächen sieben Teile mit ihren Lebenserinnerungen. Es war Lokaljournalismus, der mal ganz anders war und besonders viel Spaß gemacht hat.

Am 14. August ist Irene Hoppe im Alter von 91 Jahren gestorben. Ich werde mich immer an die vielen Vormittage in ihrem alten Haus in Wolfslake erinnern.


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