Schnelltest in Zeiten des Coronavirus

Einmal pro Woche soll jeder Deutsche die Möglichkeit haben, einen kostenlosen Corona-Schnelltest absolvieren zu können. Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Lehnitz ist das jetzt möglich. Der Landkreis Oberhavel und die Johanniter-Unfallhilfe bieten den Service dort an.
Der Schnelltest ist beispielsweise dann nötig, wenn man eventuell ältere Verwandte besuchen möchte und sich sicher sein will, nicht krank zu sein. Oder vor dem Besuch bestimmter Geschäfte oder vor dem Termin im Kosmetikstudio.

Wir sind nun ziemlich genau ein Jahr in der Coronakrise, und bislang habe ich einen Coronatest nie benötigt. Jetzt, wo es die kostenlosen Tests gibt, also das erste Mal.
Donnerstagmittag in Lehnitz. Die Corona-Test-Station ist ausgeschildert. Wer auf das Gelände der ehemaligen Kaserne fährt, kann sich da kaum verirren. Einmal nach rechts abbiegen, einmal nach links – und schon ist die Teststelle auf der linken Seite zu sehen. Eine Anmeldung sei nicht nötig, hieß es Anfang der Woche seitens der Pressestelle des Landkreises Oberhavel. Und tatsächlich: Es gibt nicht mal eine nennenswerte Wartezeit.
Vor mir steht gerade mal ein Auto, das aber auch gleich wieder losfährt. Wäre es voller, gäbe es auch noch eine „zweite Spur“, auf der parallel ebenfalls die Tests gemacht werden. Die Leute von der Johanniter-Unfallhilfe begrüßen mich, alle sind sie zur Sicherheit komplett „eingepackt“.
Zunächst müssen zwei Zettel ausgefüllt werden. Name, Geburtsdatum, bestimmte Krankheiten oder Medikamente, die für den Test relevant sein könnten. Und natürlich die Erlaubnis, dass der Test gemacht werden darf. Aber dafür bin ich ja da. Der dritte Zettel ist ein Infoblatt zum Corona-Schnelltest.

Dann geht es auch schon los. Eine Mitarbeiterin der Johanniter kommt ans Autofenster. Ich muss nicht aussteigen, bleibe sitzen. Entspannen, Kopf an die Lehne. Sie nimmt das Stäbchen und führt es in die Nase. Tief rein. Es beginnt zu kribbeln. Ein heftiges, durchaus unangenehmes Kribbeln, das einen die Tränen in die Augen treibt. Ich atme scharf ein. „Wenn die Tränen kommen, haben wir alles richtig gemacht“, sagt die Testerin.
Ich bekomme eine Nummer und fahre auf den entsprechenden Parkplatz. Dort stehen gerade inklusive mir vier Autos, in denen die Insassen auf das Testergebnis warten. Eine gute Viertelstunde bis 20 Minuten soll das dauern. Dann schon herrscht Gewissheit. Der Herr neben mir ist negativ und darf los. Kurz danach, auch das ging fix, bekomme ich mein Ergebnis: negativ. Das bekomme ich – im Gegensatz zu den Laien-Selbsttests – auch schriftlich. Auf dem Zettel ist das Datum vermerkt, die testende Einrichtung – in diesem Fall der Landkreis Oberhavel mit dem Testzentrum Lehnitz – und das Kreuz beim Wort „negativ“. Mir fällt ein Stein vom Herzen, und ich fahre wieder los. Das Ganze hat gute 20 Minuten gedauert.

Falls das Ergebnis übrigens positiv ausfällt, folgt gleich vor Ort der PCR-Test. Danach soll man nach Hause in Quarantäne – und das Gesundheitsamt meldet sich dann.


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