Polizeiruf 110: Mitternachtsfall

MO 09.12.2019 | 23.30 Uhr | rbb

Immer mal wieder war Kremmen auch Drehort für Kino- oder Fernsehfilme. Im Sommer 1988 ist unter anderen in Kremmen und Orion der „Polizeiruf 110: Mitternachtsfall“ für das Fernsehen der DDR entstanden. Erstmals ausgestrahlt worden ist er am 8. Januar 1989 im 1. Programm des DDR-Fernsehens. Am Montagabend zeigt der rbb diesen Film noch einmal. Es ist der 125. Film aus der „Polizeiruf 110“-Reihe und der 75. Fall von Hauptmann Peter Fuchs, gespielt von Peter Borgelt.

Im Film zu sehen sind der Marktplatz mit dem Brunnen in Kremmens Zentrum, der damals noch etwas anders aussah als heute. Szenen entstanden am Bahnhof und auch am und im Stall der heutigen Orion Agrar GmbH, bei der damaligen LPG.
„Die Fernsehleute hatten uns angefragt“, erinnert sich Ellen Brunner. Vermutlich über Mundpropaganda sei man auf die LPG in Orion gekommen, vermutet sie. „Sie haben ja auch bei uns dann im Sauenstall gedreht.“ So gibt es eine Szene mit dem DDR-Star Fred Delmare, der in „Mitternachtsfall“ eine der Hauptrollen spielt, und Peter Bause, im Film der LPG-Vorsitzende.

Aus Orion stammt aber auch der Eber, der im DDR-Krimi eine Rolle gespielt hat. „Der taucht hier auch einmal in Kremmen auf.“ Ansonsten fanden die Dreharbeiten aber auch in Schönerlinde, im damaligen Kreis Bernau statt. „Wir mussten den Eber dann immer hin- und herfahren“, erinnert sich Ellen Brunner. Das sei durchaus problematisch gewesen. Aus seuchenschutzrechtlichen Gründen mussten die Kreistierärzte aus Oranienburg und Bernau den Transport zwischen Kremmen und Schönerlinde immer wieder neu absegnen.
Es sei mitunter während der Dreharbeiten im Sommer 1988 ziemlich warm gewesen. „Irgendwann wollte der Eber dann nicht mehr auf den Viehwagen steigen.“ Konsequenz: Er wurde nicht gefahren, sondern er musste selbst von Kremmen nach Orion laufen.
In einer Szene musste der Eber betrunken erscheinen. Für diese Szenen musste nachgeholfen werden. Durch Narkosemittel, gegeben von einem Tierarzt, wurde das Tier flach und taumelig gehalten. „Da hat man sich früher wohl nicht so einen Kopf gemacht“, sagt Ellen Brunner.

Im „Mitternachtsfall“ geht es um den Schweinezüchter Wilhelm (Fred Delmare), der schwer verletzt aufgefunden wird. Hauptmann Peter Fuchs (Peter Borgelt) und Oberleutnant Thomas Grawe (Andreas Schmidt-Schaller) nehmen die Ermittlungen auf. Es kommt raus, dass der Schweinezüchter zu viel trinkt und Ärger mit dem LPG-Vorsitzenden hat.
Ellen Brunner hat den Film mehrfach gesehen. „Den haben sie öfter gezeigt. MDR und rbb bringen ja immer wieder die alten Polizeiruf-Filme.“ Auch andere Filme oder Serien seien in Kremmen gedreht worden. So seien Szenen für die DDR-Fernsehserie „Das unsichtbare Visier“ am Bahnhof entstanden, erinnert sich Ellen Brunner.

(für MAZ Oranienburg, 5.12.2019)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert