Toilettenpanik

Vor dem Oranienburger Bahnhof drohte neulich eine Massenpanik. Eine ältere Frau stürmte aus dem McDonald’s-Laden und rief einer anderen Frau zu: „Hier auch nicht! Unverschämtheit! Was sollen wir denn jetzt machen?“
Im Schnellimbiss selbst tauchte ein junger Mann auf, stürmte am Tresen vorbei zu einer Seitentür – um festzustellen, dass sie: erstens geschlossen und zweitens privat ist. Wortlos rannte er wieder raus.

Minuten später. Ich lief den Bahnhofsplatz entlang. Ein Mann stand vor dem öffentlichen Toilettenhäuschen. Aber es war kaputt. Geschlossen. Jetzt war mir klar, was mit den Leuten los ist. Die blanke Pullerpanik! Der Mann sprach einen Bauarbeiter an, der mit einer orangen Warnweste dort rumlief, aber der zuckte nur mit den Schultern.
Plötzlich stürmte eine Frau in Richtung Klo, auch sie steuerte den Mann mit der Weste an – und schrie: „Das kann doch wohl nicht wahr sein! Soll ich jetzt wirklich zum Imbiss rennen, um aufs Klo gehen zu können?? Was ist das hier??“
In ihrer Panik, in ihrer Wut hat sie wahrscheinlich gar nicht gemerkt, dass der Bauarbeiter nichts dafür konnte, dass das Klo im Eimer war. Aber irgendwo musste der Druck abgebaut werden. Hauptsache, es blieb alles trocken.


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