Berlin Syndrome

Es ist Liebe auf den ersten Blick. Könnte man meinen. An einer Ampel in Berlin spricht Andi (Max Riemelt) die australische Fotografin Clare (Teresa Palmer) an. Sie kommen ins Gespräch, und sie sind sich sympathisch. Aber am Ende wirkt es, als ob Andi sie wieder los werden will – nicht den ersten Schritt machen will. Aber schon am nächsten Tag treffen sie sich in einer Bücherei. Und es knallt. Er nimmt sie mit in seine Wohnung.
Aber schon nach der ersten Nacht – Andi ist in der Schule, er ist Lehrer – ist etwas seltsam. Er hat vergessen, Schlüssel für sie dazulassen. Sie ist eingesperrt in der Wohnung, die sich in einem Haus befindet, das ansonsten total leer ist.
Aber war es wirklich ein Versehen? Denn auch am nächsten Tag ist Clare eingesperrt. Und am übernächsten. Wer ist dieser Andi wirklich, und was hat er vor?

„Berlin Symdrome“ beginnt nett und harmlos. Mann lernt Frau kennen, am Anfang sind sie beide schüchtern, dann funkt’s. Aber relativ zügig wird klar, dass dieser Film alles andere als harmlos ist.
Als Zuschauer ist es extrem spannend und fesselnd zu beobachten, wie aus dem netten jungen Lehrer ein Psychopath wird. Wir erleben eine Frau in Angst, die mit allen Mitteln versucht, aus ihrer Lage rauszukommen.
Beide Hauptdarsteller sind großartig. Max Riemelt spielt einen Mann, der nach außen hin die Fassade aufrecht erhält, der aber mehr und mehr furchteinflößende Macken offenbart – ein toller Spagat. Teresa Palmer ist es gelungen, die große Angst der Frau zu zeigen, die immer wieder Anläufe unternimmt, ihren Peiniger zu überlisten.
Zudem überzeugt „Berlin Syndrome“ mit einem spannenden Setting und mit guten Musikeffekten. Ansehnlich, bis zum Ende spannend – sehr sehenswert!

Berlin Syndrome
Australien / D 2016, Regie: Cate Shortland
MFA+, 112 Minuten, ab 16
9/10


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