Eigentlich war im Mai 1945 alles vorbei. Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg verloren. Die Soldaten wurden aus den vormals besetzten Ländern abgezogen.
Aber nicht alle. In Dänemark mussten ein gutes Dutzend sehr junger Soldaten noch bleiben, und sie bekamen einen hochgefährlichen Auftrag, ohne den zu erledigen, sie nicht nach Hause dürfen.
Am Nordseestrand liegen 45.000 Tretminen – etwa 20 Zentimeter tief im Sand. Die Jungs – und es sind wirklich Jungs, keine Männer – müssen sie ausgraben und entschärfen. Drei Monate haben sie Zeit.
Jede Mine könnte die letzte sein – aber die Aussicht auf die Rückkehr nach Hause lässt sie nicht aufgeben.
Mit „Unter dem Sand“ erzählt Martin Zandvliet eine bislang recht unbekannte Geschichte, und die nagt ganz gehörig an den Nerven der Zuschauer.
Der Film zeugt die Ungeheuerlichkeit, die den Jungs da zugemutet wird. Aber auch, wie die Situation in Dänemark war. Der Hass der Menschen auf die Deutschen, die im Krieg für viel Leid und Elend gesorgt haben. Die hochgefährliche Aufgabe ist gewissermaßen der Denkzettel.
Die Angst aber, die ist den Jungs ins Gesicht geschrieben. Der Fakt, dass jederzeit eine Mine hochgehen kann, der schwebt permanent über der Handlung, es gibt Szenen, da hat man regelrecht Angst, hinzugucken.
Diese Spannung, diese Angst, die überträgt sich aus der Leinwand heraus.
Dafür sorgen auch die vielen jungen, talentierten Schauspieler, unter ihnen Louis Hofmann und Joel Basman.
Einen Minuspunkt bekommt das Styling der Jungs – das wirkt in der dreimonatigen Arbeit, in dem kargen Leben mit Hunger und harter Arbeit, einfach viel zu perfekt.
Unter dem Sand
Dänemark 2015, Regie: Martin Zandvliet
Koch Media, 101 Minuten, ab 12
8/10
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