Die Zukunft der Werkstatt ist gesichert

René Hoffmann, der beim „Auto-Service Wolfslake“ lernt, ist der Azubi des Monats der Potsdamer Handwerkskammer

MAZ Oberhavel, 16.3.2016

Wolfslake.
Das war eine echte Überraschung für René Hoffmann. Der 21-Jährige hat erst am Dienstagmorgen erfahren, dass sich an diesem Tag in Wolfslake alles um ihn drehen wird. Die Potsdamer Handwerkskammer zeichnete ihn als „Azubi des Monats“ aus.

René Hoffmann arbeitet im Familienbetrieb, im „Auto-Service Wolfslake“, direkt neben der Speedwaybahn. Und nicht nur das: Denn schon jetzt steht fest, dass er die Firma übernehmen wird. Dass er Kfz-Mechatroniker wird, stand aber nicht von vornherein fest. „Ich dachte vorher in verschiedene Richtungen“, sagt der 21-Jährige. Aber dann hat er ein zweiwöchiges Schulpraktikum in der Werkstatt absolviert. „Das fand ich faszinierend.“
2013 machte er sein Abi am Hennigsdorfer Puschkin-Gymnasium, danach begann er seine Lehre. Er besucht die Berufsschule am Eduard-Maurer-OSZ in Hennigsdorf , die Lehrgänge in Götz bei Potsdam und macht eine Ausbildung zum technischen Fachwirt in Fürstenwalde. Ende nächsten Jahres will er fertig sein – und den Meisterbrief in die Werkstatt hängen.

Am 1. April 1991 ist der „Auto-Service Wolfslake“ eröffnet worden, bald steht also das 25. Jubiläum ins Haus. Fred Hoffmann, Renés Vater und Ausbilder, freut sich, dass die Zukunft seiner Firma gesichert ist. „Durch ihn verjüngen sich ja auch unsere Kunden“, sagt er. „Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man die Gewissheit hat, dass man nicht ganz umsonst hier gearbeitet hat.“ Ganz aufhören will Fred Hoffmann dann aber nicht. „Ohne Autos wird es in meinem Leben nicht gehen“, sagt er.

Doch am Dienstag stand René im Mittelpunkt des Geschehens. Ralph Bührig, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer in Potsdam, übergab am Vormittag die Auszeichnung „Azubis des Monats“. Sie wird seit Juli 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden die Kandidaten von den jeweiligen Betrieben – so war das auch in Wolfslake. Fred Hoffmann lobt die handwerklichen Fähigkeiten, die sein Lehrling hat – und vor allem die neuen Techniken, die er mitbringt. Bemerkenswert seien seine Bereitschaft, sich zu perfektionieren und sich den neuen Entwicklungen anpassen zu wollen.
„In einem kleinen Betrieb zu arbeiten, ist toll“, sagt René Hoffmann. Bei großen Firmen arbeite man oft auf Zeit und Masse. Für ihn sei es oft beeindruckend, wenn er sich beispielsweise das Ergebnis bei einer Unfallinstandsetzung ansehe. „Ich mache am liebsten Arbeiten, die besonders sind.“

Dass der Vater gleichzeitig der Ausbilder ist, sei kein Problem, sagen beide. „Viele haben uns vorher davor gewarnt“, sagt Fred Hoffmann. „Aber das geht gut.“ Sohn René stimmt ihm zu: „Eventuelle Meinungsverschiedenheiten sind schnell geklärt, ansonsten haben wir ein normales Meister-Azubi-Verhältnis – außer dass wir natürlich per du sind“, ergänzt er.
Das Wichtigste und Beruhigendste an der Lehre ist: „Die Perspektive ist da, der Kundenstamm ist da, und ich glaube auch, dass die Leute wollen, dass ich hier dann weitermache“, sagt René Hoffmann.


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