Autor M. bekommt Post. Post von jemandem, der offenbar sehr viel über M. weiß. Der ihn beobachtet, sehr genau beobachtet. Und er habe wichtige Informationen, schreibt er. Es geht um einen Roman, den M. schon vor vielen Jahren geschrieben hat. Darin geht es um das nie aufgeklärte Verschwinden eines Lehrers, der eine Affäre mit einer Schülerin hatte. Was aber weiß der geheimnisvolle Briefeschreiber über den Fall? Und was will er eigentlich von M.?
Herman Koch schreibt, wenn man es genau nimmt, gleich mehrere Romane in einem. Da ist einerseits die geheimnisvolle Story um den Autor und seinem Briefschreiber. Anderseits erzählt er die Geschichte des Lehrers, die eine Affäre mit der Schülerin beginnt – und wie diese Affäre endet. Und als Drittes geht es darum, wie es überhaupt so zu geht im Literaturbusiness.
„Sehr geehrter Herr M.“ ist deshalb in vielerlei Hinsicht spannend. Weil Herman Koch seine Geschichte verschachtelt erzählt und nicht linear, muss man zwar aufpassen, nicht den Faden zu verlieren, wenn einem das gelingt (und so schwer ist das nicht), dann hat man an diesem Buch große Freude. gespannt liest man immer weiter.
Herman Koch: Sehr geehrter Herr M.
Kiepenheuer & Witsch, 399 Seiten
8/10
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