Sänger Patrick Lindner über seinen Auftritt in Velten und Unterhaltung in Zeiten schlechter Nachrichten
MAZ Oberhavel, 21.11.2015
VELTEN
Mit „Sternstunden zur Weihnachtszeit“ kommt der Volksmusikstar Patrick Lindner am Sonntag, 20. Dezember, nach Velten. Seit einem Vierteljahrhundert steht der 55-jährige gebürtige Münchner auf den Bühnen dieses Landes. Vor dem Konzert in Ofenstadthalle erwischte ihn die MAZ schon mal vorab am Telefon.
Was erwartet die Zuschauer in Velten?
Patrick Lindner: Wir haben ein wunderschönes Weihnachtsprogramm. Im ersten Teil ist es noch nicht ganz so weihnachtlich. Jeder von uns hat so seine Hits dabei, auch aus den aktuellen Alben werden wir etwas spielen. Der zweite Teil wird dann aber absolut weihnachtlich, da wollen wir dann das Publikum auf das Fest einstimmen. Wir sind ja auch wirklich ganz kurz vor Weihnachten in Velten.
Wer ist denn alles mit dabei?
Lindner: Angela Wiedl ist dabei, die Schäfer und außerdem Judith und Mel.
Wenn man in eine Stadt wie nach Velten kommt, hat man vorher noch Zeit, sich dort umzusehen
Lindner: Kommt drauf an. Wir sind ja nicht das erste Mal in Velten. Es ergibt sich manchmal, dass wir noch Zeit haben, uns umzuschauen. Zum Beispiel auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Es kommt aber auch öfter vor, dass wir durch Termine eingespannt sind und gar nicht dazu kommen.
Kennen Sie die Region?
Lindner: Ich war schon öfter dort, es ist immer wunderschön. Es ist auch immer wieder nett, wenn Publikum kommt, das schon mal da war. Da freue ich mich.
Wer kommt denn so in Ihre Shows?
Lindner: Das ist ziemlich gemischt. Zu den Weihnachtsprogramm kommen eher viele ältere Menschen, da sind keine Teenies oder so. Aber durchaus Leute ab 40 aufwärts.
Würden Sie sich denn mehr Teenies wünschen?
Lindner: Der Schlager spricht ja im Moment tatsächlich auch viele junge Menschen an, durch Interpreten wie Andrea Berg oder Helene Fischer. Aber mit unserer Programmform sprechen wir auch nicht so sehr das ganz junge Publikum an.
Wie nah kann Ihnen denn das Veltener Publikum kommen?
Lindner: Es gibt öfter mal ein Meet and Greet, wo man sich vorher trifft. In der Pause geben wir aber auch immer Autogramme, da wird dann auch mal ein persönlicher Satz gewechselt. Es ist mir ganz wichtig, dass man Kontakt zum Publikum hat.
Könnte man denn spontan das Programm ändern, wenn irgendwas Unvorhergesehenes passiert?
Lindner: Vom Programm her sind die Lieder reininstalliert, manchmal kann man aber natürlich auch spontan auf etwas eingehen. Davon leben wir ja auch auf der Bühne. Ich bin sehr froh, wenn sich so was ergibt, das macht es ja auch lebendiger. Ansonsten gibt es aber einen roten Faden im Programm.
Singen Sie live?
Lindner: Die Musik kommt vom Band, wir singen aber alle live. Das hat sich in den letzten Jahren so eingespielt. Wir setzen aber auch auf ein schönes Bühnenbild. Es ist wichtig, dass die Optik stimmt.
Nach so einer Show während der Tour, sitzt man da noch zusammen oder will man auch mal alleine sein.
Lindner: Ja, doch. Wir sind eigentlich immer ganz gesellig. Allerdings reisen wir ja immer mit eigenen Pkws, um ein bisschen unabhängig zu sein. Jeder hat zwischenzeitlich auch mal andere Termine. Aber wir sind oft zusammen, das ist eine schöne Zeit für uns. Wie eine Zirkusfamilie.
Im Fernsehen ist der volkstümliche Schlager kaum noch präsent.
Lindner: Leider Gottes ist das so. Wenn wir unterwegs sind, fragen uns die Leute scharenweise ,Bitte, bitte, warum gibt es diese Sendung auch nicht mehr?’ Es hat ein Generationswechsel stattgefunden in den oberen Etagen der Sender, wo man sich nicht unbedingt mit unserer Musik identifizieren kann. Aber Gott sei Dank gibt es noch einen Sender wie den MDR, der doch daran festhält.
Brauchen Sie eine bessere Lobby?
Lindner: Eigentlich ist der Schlager ja wieder total angesagt. Ein großer Teil des Publikums ist trotzdem traurig, dass es solche Sendungen kaum noch gibt.
Kann es sein, dass es volkstümlichen Schlager in 30, 40 Jahren gar nicht mehr gibt?
Lindner: Nee, das glaube ich nicht. Das glaube ich auf gar keinen Fall. Es sind Lieder, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Es gibt da Schwankungen. In den 80ern ist der volkstümliche Schlager großgeworden, und der wird auch immer irgendwie da sein.
In Zeiten des Terrors – macht es da noch Spaß?
Lindner: Es wird ja bei unserer Musik immer von der heilen Welt gesprochen. Wir wissen, unser Publikum möchte für ein paar Stunden abschalten. Also keinen Terror, Krieg oder Tod. Sie wollen sich musikalische in einer andere Welt träumen.
Die aktuelle Nachrichtenlage – hat die Einfluss auf die Shows?
Lindner: Dazu sind wir hochprofessionell, man darf sich da auch nicht runterziehen lassen. Während unseres Programms werden wir nicht politisch, wir sind ja in der Unterhaltung tätig. Es ist das, was uns am meisten Spaß macht, deshalb fällt uns das nicht schwer.
Was machen Sie Weihnachten?
Lindner: Da bin ich zu Hause, wie fast alle anderen Menschen auch. Nach vier Wochen auf Tour ist man froh, wieder zu Hause zu tun und wirklich keine Termine zu haben. Diese Zeit genieße ich unglaublich.
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