SO 25.10.2015 | 20.00 Uhr | Das Erste
Es geht ein Ruck durch Deutschland. Bei der „Tagesschau“ sind zum allerersten Mal – und, ja, wirklich, so was gab es noch nie, und das ist eine unglaubliche Sensation – die Beine der Sprecher zu sehen. Für ungefähr 30 Sekunden nach dem Wetter, wenn wir erfahren, was denn in den „Tagesthemen“ so erzählt wird.
Weil also im „Tagesschau“-Studio für ein paar Sekunden die Kamera an eine andere Stelle fährt, rasten die Medienjournalisten kollektiv aus und überschlagen sich mit Berichten.
Aber das muss man der ARD ja lassen: Sie haben einen grandiosen PR-Coup gelandet. Und das für einen dann doch ziemlich leisen Furz. Aber die sind ja die Schlimmsten, wie man weiß. In den „Tagesthemen“ genau eine Woche zuvor stand im Vorspann plötzlich ein Unterkörper rum. Was erst alle für eine Panne hielten – inklusive vieler Berichte – entpuppte sich als Eigen-PR. Die Auflösung, dass nämlich ab Sonntag die Beine der Sprecher zu sehen seien, löste die nächste Welle der Berichte aus. Während Deutschland also auf eine runderneuerte „Tagesschau“ wartete, in der die Sprecher nun auch Beine haben und bestimmt sowieso nichts mehr ist wie vorher, werden sie bei der ARD sicherlich schon herzlich gelacht haben für die kostenlose PR, die das Nachrichtenflagschiff bekommen hat.
Liebe ARD! Ich mag die „Tagesschau“ sehr, gerade weil sie so schnörkellos und unaufgeregt ist. Aber nur wegen der leicht veränderten „Tagesthemen“-Vorschau am Sendungsende so eine Welle zu machen, wirkt dann doch ganz schön lächerlich.
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