Am Sonntagnachmittag habe ich sie noch besucht. Ich habe gewusst, dass es das letzte Mal sein würde.
Am Montagvormittag ist sie eingeschlafen. Für immer. Mit nur 54 Jahren. Der Krebs hat sie besiegt, in einer rasanten Geschwindigkeit.
Erst am Donnerstag hatte sie Geburtstag, ich konnte noch mit ihr telefonieren. Sie erzählte mir, dass sie ja kürzlich „Promi Big Brother“ verfolgt habe. Und dass sie sich freue, weil ja bald bei sixx die neue Staffel mit Normalos anfangen würde.
Sie klang schwach, sie sprach undeutlich. Aber sie war klar. Sie bleibe optimistisch, sagte sie. „Du kennst mich ja.“ Einer ihrer Standardsprüche.
Ein paar Stunden danach erfuhr ich, dass der Arzt ihr noch eine Woche gibt. „Big Brother“ würde sie nicht mehr erleben.
Als ich sie am Sonntag besuchte, konnte sie schon gar nicht mehr klar sprechen. Zu sehen, wie ein Mensch, von schwerer Krankheit gezeichnet, abbaut, ist erschütternd.
Man erinnert sich an den Menschen, den man kannte. An die frohe, fröhliche, manchmal laute, manchmal vor sich hin polternde Frau. Ihre herzliche Lache, die Liebe zur Familie, zum Enkel. Sie war quasi mein größter „Schwuttke“-Fan. Ihr und ihrem Mann vozulesen, machte Spaß, denn sie hörten genau hin und nahmen das gehörte klug auseinander. Ich liebte das.
Davon war am Sonntag nicht mehr viel übrig. Nur einmal, einen kurzen Augenblick lang, da hörte sie ihre Stimme, und sie klang, wie ich sie in Erinnerung hatte.
Als ich ging, da wusste ich, es würde ein Abschied sein.
Keine 15 Stunden später ist sie eingeschlafen. Noch schneller, als gedacht. Sie hat es geschafft.
„Schön, dass du da warst“, flüsterte sie mir ganz am Ende zu.
Das kann ich ihr nur genau so zurückgeben.
Schön, dass du da warst.
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