Ronja Angermann hatte privates Musik-Event mitorganisiert. Drogenfälle sorgten für Abbruch.
MAZ Oranienburg, 19.8.2015
FLATOW
Sie ist frustriert und geknickt. Ronja Angermann war gestern Mittag mit vielen Helfern damit beschäftigt, die Reste ihrer großen Technoparty zu beseitigen. „Das ist scheiße gelaufen“, sagt sie. Am Sonnabend musste die Party abgebrochen werden. Sie war nicht angemeldet gewesen, aber das eigentliche Problem war ein anderes.
„Die Stimmung war total schön“, erzählte die 23-jährige Veranstalterin. „Auch in den Pausen, wo keine Musik lief, saßen die Leute hier und spielten Gitarre.“ Etwa 700 Leute waren auf dem Feld zu Gast. Es liegt etwa 500 Meter entfernt vom Flatower Karolinenhof und unweit der Dörfer Kuhhorst und Ebereschenhof.
Es seien viele Vorkehrungen getroffen worden. Der Lärmschutz sei ein Thema und der Brandschutz optimal gewesen, mehrere Johanniter waren permanent vor Ort. „Wir haben alle Auflagen erfüllt“, so die Veranstalterin der Party. Die Sanitäter mussten am Sonnabend jedoch aktiv werden. Vier Fälle von Drogenmissbrauch habe es gegeben. Die Party war vorbei, „nur weil andere meinen, Fremden was ins Getränk kippen zu müssen“, so Ronja Angermann verärgert. „Das ist richtig asozial. Fünf von 700 Leuten haben sich mies benommen, alle anderen müssen es ausbaden.“ Die vier Betroffenen konnten das Krankenhaus schon wieder verlassen. Die Polizei war dann aber daraufhin vor Ort, ebenso Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse und weitere Vertreter der Stadtverwaltung. Hätte es die Drogenfälle bei der Party nicht gegeben – es hätte noch eine Chance bestanden, dass sie im Nachhinein genehmigt worden wäre. So sagte es später auch der Bürgermeister.
„Ohne die Drogen wäre das alles nicht aufgefallen“, sagte gestern Gela Angermann, die Mutter von Ronja und Besitzerin des Karolinenhofes. Lärmbeschwerden habe es keine gegeben. „Wir haben nichts gehört“, so Flatows Ortsvorsteher Gert Dietrich.
Die Feier war keine öffentliche Party. Dabei sein konnte nur, wer eine bestimmte Internetseite anklickte und das Passwort wusste. Das Gelände ist zudem abgesperrt und kontrolliert worden. Eintritt musste nicht gezahlt werden, die Gäste konnten spenden.
Zum fünften Mal fand die Party statt, aber noch nie war sie so groß. Warum sie nicht angemeldet worden ist, bleibt unklar. Ronja Angermann sagte, man habe ihr vergangenes Jahr gesagt, das sei nicht nötig gewesen. Auch sei die Anmeldung teuer. Bert Lehmann vom Ordnungsamt sagte gestern, die Party sei sicherlich genehmigt worden und bezahlbar gewesen.
Zwei Wochen lang dauerten die Vorbereitungen für die Party, ein paar Zelte standen gestern noch. Auch die Bar war noch zu sehen, dazu einige Bänke und viele Bierkästen. Der Abbau geht weiter.
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