Erstes Album nach zehn Jahren: Debüt mit Debut

Der Sänger Paul Schmidt aus Leegebruch hat das Abi geschafft und widmet sich nun seinem Hobby

MAZ Oranienburg, 28.7.2015

LEEGEBRUCH
Als Paul Schmidt bei der Abizeugnis-Übergabe am Veltener Gymnasium Frank Sinatras „My Way“ sang, da war er euphorisch und traurig. „Atemberaubend“, sagt er.

Seit zehn Jahren singt der 18-Jährige aus Leegebruch voller Leidenschaft, immer wieder hatte er umjubelte Auftritte an seiner Schule. Doch diese Zeit ist jetzt vorbei, und er hat den nächsten Schritt gewagt: ein eigenes Album. „Debut“ heißt es. Er vertreibt es über die sozialen Netzwerke und seine Internetseite www.paulschmidtmusic.de. „Ich will damit kein Profit machen“, sagt Paul, „sondern nur die Produktionskosten wieder reinbekommen.“
Viel mehr geht es darum, ihn und seine Stimme bekannter zu machen. 13 Songs sind auf dem Album, vier davon von ihm selbst Geschriebene. Von Pop bis Country ist alles vertreten. Swing und Jazz sind jedoch seine größten Vorlieben. „Ich wollte mich ein bisschen ausprobieren, was alles möglich ist“, sagt er über das Album. Zwei Jahre lang er in Leegebruch daran gearbeitet. „Ein echt langwieriger Prozess.“

In den eigenen Liedern geht es um Liebe, aber auch um Verlust. „Die sind noch auf Englisch geschrieben“, erzählt er. In Zukunft will er sich aber auch mehr auf deutsche Texte konzentrieren. „Die haben mehr Überzeugungskraft“, findet er. Ein Trend, der momentan aber auch in den deutschen Charts deutlich zu spüren ist und den die Sängerin Sarah Connor mit ihrem ersten deutschsprachigen und erfolgreichen Album nochmals aufgezeigt hat.
Wenn ihm ein Text einfällt, dann schreibt er ihn in sein orangenes Büchlein. „Manches kann ich ihn schnell verwenden, andere Texte liegen dann auch mal anderthalb Jahre.“ Viele angefangene Songtexte würden auf eine Komplettierung warten, erzählt Paul.

Vor zehn Jahren fing alles an: Paul sollte sich entscheiden, ob er Sport macht oder Musik. Er entschied sich fürs Singen und nahm Unterricht. „Ich hatte mehrere Jahre einen Stimmaufbau bei der Oranienburger Sopranistin Anja Ganschow“, erzählt er. Seine Vorbilder: Frank Sinatra, Michael Boublé und Dean Martin. Immer wieder stand er auch auf der Bühne: bei der rbb-Tour und dem Neujahrsempfang 2012 in Velten, bei Ausstellungseröffnungen und vielen anderen Events.
Vor kurzem bestand er die Eignungsprüfung am Institut für Musik und Musikpädagogik an der Universität Potsdam. Berufsmusiker will er jedoch nicht werden – zumindest vorerst. „Das ist ein hartes Geschäft.“ Man brauche Kontakte und Talent – und in der heutigen schnelllebigen Zeit ein gutes Gesamtpaket für den Mainstream. „Man muss den Leuten zeigen, dass man dazu steht, was man macht.“

Nun will er Musik und Englisch auf Lehramt studieren. „Aber ich träume auch von einem eigenen Tonstudio.“ Und natürlich davon, mit seiner Musik aufzutreten: „Als Jazz- und Swingmusiker in kleinen Clubs“, sagt er und lächelt.


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