Peter Lanz: Dieter Thomas Heck – Die Biografie

Die Hitparade, die Pyramide, viele Fernsehshows. Ein langes Moderatorenleben – Dieter Thomas Heck ist eine Fernsehlegende im Ruhestand. Er sollte einiges zu erzählen haben, und deshalb müsste seine Biografie auch spannend sein. Eigentlich.

Thomas Gottschalk hat 2015 gezeigt, wie gute, interessante Autobiografien geschrieben werden. Vor allem war sie wirklich persönlich. 2011 hat Dieter Thomas Heck gezeigt, wie man es am besten nicht macht: indem man sie von jemand anderes schreiben lässt.
Peter Lanz hat, so steht es auf dem Buchrücken, viele Stunden mit Heck gesprochen. Daraus ist dann das Buch entstanden. Allerdings nicht als Autobiografie – das machen ja viele Promis, in dem sie sich einen Ghostwriter als Zweit- und Mitautor suchen -, sondern Lanz selbst erzählt über Hecks Leben. Zwar lässt er den Showmaster immer und wieder und ausführlich im O-Ton zu Wort kommen. Aber die Wirkung ist dennoch dröge – und manchmal verwirrend.
Peter Lanz schreibt leider sehr altbacken, fast schon trutschig, wie in einem Groschenroman.
Auch kratzt er nur an der Oberfläche. Hier ein Geschichtchen, da eine Anekdote. Es hätte sicherlich viel mehr zu erzählen gegeben, aber alles wird nur angerissen.
Das ist wirklich schade. Gern hätte man mehr Storys aus der Hitparade gelesen. Gern hätte ich mehr über die sicherlich umstrittene NDW-Phase gelesen. Auch über Sendungen wie die „Pyramide“ oder andere Shows sowie seine Serienrollen – denn Schauspieler war er ja auch.
Ein bisschen peinlich wird es, wenn Heck anmerkt, er sei ja noch nie auf dem „Traumschiff“ gewesen oder dass er gerne eine Late-Night-Show moderieren wolle. Diese Anbiederei ohne jedes Augenzwinkern hat er nicht nötig.

Also: Lieber eine echte Autobiografie. Oder eine Starbiografie mit wirklichen Hintergründen, die auch mal weh tun und auch die eine oder andere „Enthüllung“ bietet.

Peter Lanz: Dieter Thomas Heck – Die Biografie
Edel, 269 Seiten
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3 Antworten zu „Peter Lanz: Dieter Thomas Heck – Die Biografie“

  1. ThomasS

    Tja, das war echt dumm vom Heck.
    Der hat doch seine ganze Karriere damit bestritten, sein Publikum eloquent vollzutexten, und damit hatte er ja auch zeitlebens Erfolg. Da braucht es nicht wirklich einen Ghostwriter, sondern nur ein Diktiergerät und ggfs. einen Mitarbeiter, der die reichen Ausflüsse des Promis in eine lesbare Form bringt.
    Gegen ein entsprechendes Honorar verzichtet der Ghostwriter auf Erwähnung, so dass das Werk als Autobiografie und der Promi als Autor durchgeht. Doch niemand kann mir erzählen, dass z.B. Dieter Bohlen seine Autobiografie eigenhändig verfasst hat. Dem würde ich nicht zutrauen, dass er einen einfachen Satz ohne Rechtschreibfehler zustande bringt. Aber wozu auch. Dafür gibt’s ja Leute, die das besser können! Bohlen kann dafür halt besser Musik machen. Dennoch gilt Dieter Bohlen als Urheber seiner Autobiografie und dies völlig zu Recht! Er hat dem Mitarbeiter die Rechte an dessen Beitrag halt für teures Geld abgekauft.

    Fremverfasste Biografien von Promis tönen nur dann, wenn auch der Verfasser einen klangvollen Namen beisteuert. Z.B. Patrick Süskind, Das Leben des Heck o.ä.

    Zumindest gilt das für den nichtwissenschaftlichen Bereich. Kaum jemand wird mit dem Namen JÖRG MAGENAU etwas anfangen können. Und dennoch hat Magenau 2005 das derzeit aktuelle biografische Standardwerk zu dem berühmten Schriftsteller MARTIN WALSER herausgegeben. Mittlerweile soll er sogar mit dessen jüngster Tochter Theresia verlobt sein.

    Aber wer zum Geier ist PETER LANZ?!?
    Muss man den kennen?!?
    Nö!

    Hier ist, was ich weiß: Eigentlich heißt er DIETER HECKSCHER und angefangen hat er als Verkäufer von Gebrauchtwagen. Dann wurde er Ende der 1960er irgendwie von Radio Luxemburg entdeckt. Der Sender hat damals durch besondere Anmoderationen von sich reden gemacht. Alle anderen deutschen Sender haben lapidar bekannt geben „Liebe Zuhörer! Es ist jetzt 6 Uhr 15 und Sie hören Roy Black mit dem Titel ‚Du bist nicht allein’“ Bei Radio Luxemburg tönte das in etwa folghendermaßen: „Hey, ihr Leute da draußen! Denjenigen unter euch, die früh aufstehen müssen, sagt euch jetzt Roy Black, ‚Du bist nicht alein’“!

    Keine Ahnung, ob es wortwörtlich so stimmt, aber dies Beispiel hat „Thomas“ selbst mal in einem Interview angeführt. Inzwiswchen ist auch die lockere Anmoderation im Radio weitgehend längst überholt. Es werden einfach nur die Titel abgespult, nur unterbrochen durch Werbeblöcke udn Nachrichten. Oder?

    Der Zweitname wurde ihm deamals jedenfalls vom Sender verpasst und er hat ihn mitgenommen, als er zum ZDF ging.

    Swing swing swing mit Nat „King“ Cole.
    So stand das damals in unserer Programmzeitschrift. (Radio)
    Warum nicht auch:
    Sing sing sing mit Dieter „Thomas“ Heck!

    Später kam bei Radio Luxemburg noch der Tim Elstner hinzu, der vom Kollegen „Thomas“ nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst wurde. Davon gibt es Aufnahmen, die auch jeder kennt. Well der Sender den Titel „Tim und Tom“ blöd fand, hat Elstner den Namen seines Bruders angenommen, unter dem er dann Karriere gemacht hat: Frank!

    Dass Heck bei der Hitparade in Schlips und Kragen auftrat, ging auf eine Anweisung des Regisseurs Truck Branss zurück. Dieser war der Meinung, dass das Einschalten der ZDF-Hitparade einer Einladung ins heimische Wohnzimmer gleichkomme. Und wer will schon jemanden bei sich sehen, der nachlässig gekleidet ist. Das war 1969. Damals haben die TV-Macher ihre Kunden noch ernst genommen.

    Hinter den Kulissen soll Heck allerdings in den 70ern mit seinen Schlagerstars vor der Sendung tüchtig gebechert haben,. Als Anfang der 80er Jahre die „Neue deutsche Welle“ aufkam, konne er diese Zeitenwende nur bedingt verkraften. Überhaupt soll er zu cholerischen Ausbrüchen geneigt haben, wenn mal was ncht nach seiner Nase ging. Hätte ein gewisser Stefan Raab sich doch bloß weiterhin darauf beschränkt, den Heck zu verscheißern wie damals, als er zum Playback sein Maul hielt. Anschließend soll Heck hinter den Kulissen total ausgetickt sein und voll den Wutausbruch geschoben haben. So jedenfalls Raabs Version. Aber ich denke, im Grunde gemommen sind die zwei eh aus einem und demselben Holz geschnitzt! Auch Raab – so habe ich gehört – kann ja inzwischen durchaus ungehalten werden, wenn am Set nicht alles nach seiner Pfeife tanzt!

    Und?
    Habe ich dir hiermit etwas Neues erzählt, was ncht im Buch enthalten ist?
    Bzw. könnte mir das Buch noch ein Aha-Erlebnis liefern?

    Letztlicb hörte ich in einem Vlog den Terminus „Gehacktwerden“.
    Das klang da aber eher wie „GeHECKT werden“.
    Wieso posten die Hacker eigentlich nicht charmanterweise einfach ein Bild von Dieter Thomas Heck zum Zeichen, dass ein Computer grad Opfer einer Hackerattacke wurde. Bei solcher Fülle an Rechtsverletzungen kommt es auf die Verletzung des Rechts am eigenen Bild nun auch nimmer an.
    Zumal der Heck ja eh eine Person des öffentlichen Lebens ist.

    Manche Scherze auf seine Kosten sind allerdings wirklich gschmacklos.
    Z.B. kursierte vor Jahren mal der Spruch „Besser Dieter Thomas als E HEC(K)“
    Das stimmt zwar, ist aber trotzdem irgendwie blöd!

    Was mich interessiert:

    Hat Heck eigentlich noch normale Freunde oder besteht sein Freundeskreis nur aus Prominenten?
    Und hat er Kinder und Enkelkinder?
    Wenn ja, wie steht er zu denen?
    Und wie stehen die zu ihm?
    Sind alle seine Kinder gut auf ihren Vater zu sprechen?
    Und wie kommt er jetzt mit seinem Ruhestand klar?
    Liefert das Buch da nur harmonisches Einheits-Blabla oder geht es dem Promi da wirklch ins MARK? In diesem Fall hätte ich dem Herrn Lanz Unrecht getan und leiste hiermit Abbitte!

    Vielleicht setzen die Hacker sein Kontefei ja auch nur aus gelben Leuchtquadraten auf schwarzem Grund zusammen, so wie damals, als er in den 80ern deie Quizshow „Die Pyramide“ moderiert hat. Da gab es doch immer so einen Justiziar („Dr. Heindle“ oder so), der im Studio durchgeklingelt hat, wenn irgendwelche Spielregeln nicht eingehalten wurden.

    Irgendwer hat sich darüber empört, dass der Heck den Heindle bei diesen Gelegenheiten auf seine süffisante Art hat auflaufen lassen. Ich glaube, das war sogar mein damals bester Kumpel, aber die Empörung hätte ebenso gut von meinem Vater stammen können! Vermutlich waren die zwei einander vom Wesen her näher, als ich meinem Vater jemals hätte kommen können. Heute bin ich beide los. Gott sei Dank! Der eine ist tot, den anderen will ich in meinem ganzen leben nie wieder sehen. Recht machen konnte ich es eh keinem von beidem!

    Beide geben sich nichts, wenn es um Prinzipienreiterei und Moralaposteltum geht, aber beide waren auch clevere Taktiker! Bei meinem Kumpel äußerte sich dies darin, dass er fast reflexartig auf den „Ach, was werd ich nicht ungerecht behandelt“ Modus umschalten konnte, sobald man ihm irgedwas vorwarf. Mein Vater hat das durchschaut. Die zwei mochten sich nicht unbedingt, müssen einander aber auf irgendeine seltsame Art respektiert haben, wo ich erst jetzt so klangsam durchsteige. Vielleicht hat dieser Kumpel umgekehrt schon damals auch meinen Vater durchschaut. Und dies auf eine Weise, wie es mir als Sohn niemals geglückt wäre! Der eine war diszipliniert bis zum Gehtnichtmehr, der andere ein ungehemmter Säufer und Kiffer. Jedenfalls zu der Zeit, als ich ihn kannte. Können zwei so unterschiedliche Typen irgendwie seelenverwandt sein?

    In diesem Fall hätte mich auch mein Vater astrein verarscht und mein Vertrauen missbraucht!
    Schimmer als dieser Kumpel es jemals hätte tun können.
    Und weiß Gott … der hat die Masche vom armen Beschuldigten über die Jahre hinweg weidlich ausgekostet!

    Dabei waren die beiden insgeheim vielleicht nix weiter als Spießgesellen …!
    Psychopathen unter sich …

  2. RT

    Du hast zu viel Zeit.

  3. ThomasS

    Ja und …?
    Anders wär’s doch auch wieder nicht recht.

    Ich meine das Szenario, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt.

    Im Gegenteil: Wenn du merkst, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt, musst du alles aufschreiben. Das Wichtige und das Unwichtige. Weil es dann eh egal ist.
    Auch wo du es aufschreibst. Als Blog-Betreiber hast du ja eh die Oberhoheit, themenfremde Kommentare nach Gutdünken zu löschen oder stehen zu lassen.
    Du hast dich trotz Lektüre offenbar fürs Stehenlassen entschieden.

    „Wenn du merkst, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt, musst du alles aufschreiben. Das Wichtige und das Unwichtige.“

    Dieses Vorrecht haben nicht nur Personen des öffentlichen Lebens wie DTH.
    Das darf jeder. Vermutlich hat mich deshalb gerade dieser Beitrag dazu animiert, von mir selbst zu erzählen.Ich denke da meist nicht drüber nach.

    Du bist ja offenbar mit diesem Blog auch auf Facebook präsent. Also wird schon der eine oder andere meine Lebensbeichte zu lesen bekommen haben. Was soll’s! Schämen kann ich mich später. Mein Peivateben ist ja inzwischen wohl längst zum Allgemeingut erklärt!
    Also:
    Warum soll ich da eigentlich nicht selbst ein bissl mitmischen dürfen.

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