Eine Biografie über Thomas Gottschalk? Die schreibt er natürlich selbst! Pünktlich zu seinem 65. Geburtstag erschien „Herbstblond“. Darin zieht er eine Bilanz über sein Schaffen und sein privates Leben.
Aus einfachen Verhältnissen kommend, bemerkte er schon früh, dass er den Clown geben wird. Als DJ, dann beim Radio. Er war der Held der Jugend bei Bayern 3, schon bald moderierte er im Dritten Programm des BR, wechselte ins Erste und machte mit „Na sowas!“ im ZDF einen echten Karrieresprung. Er übernahm „Wetten, dass…?“ und war auf dem Showolymp.
In seiner Biografie erzählt er über die Höhen und Tiefen. Von einer Zeit, in der der BR ein Monopolist war, wo seine Art zu moderieren einer Revolution gleichzusetzen war. Er berichtet von seiner Pleite mit der Late-Night-Show, die aus heutiger Quotensicht eigentlich gar keine war. Die schlimmen Stunden rund um den schweren Unfall bei „Wetten, dass…?“ kommen ebenso zur Sprache wie sein Skandal-Interview bei RTL mit Franz Schönhuber und der Niedergang der täglichen ARD-Vorabendshow.
Thomas Gottschalk lässt darüber hinaus Blicke in sein Innenleben zu. Wenn er von seiner Familie erzählt, von Freunden, von Werten und Glücksmomenten.
Die Biografie ist sehr kurzweilig, was seine Medienkarriere angeht hätte er fast noch mehr erzählen können. Da gibt es sicherlich noch viele weitere unerzählte Storys.
Gottschalk schreibt, wie er spricht. Sein Buch liest sich flüssig, es ist, als ob Thommy dahinter steht und plaudert. Angenehm ist, dass sich Gottschalk selbst nicht so wichtig nimmt. Er hatte immer Spaß an den Sachen, die er machte. Arglos ging er seine Karriere an, er ließ alles auf sich zukommen.
Seine Bilanz jedenfalls ist sehr lesenswert.
Thomas Gottschalk: Herbstblond – Die Autobiographie
Heyne, 368 Seiten
7/10
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