Eine wie diese

SO 10.05.2015 | 20.15 Uhr | ZDF

Normalerweise laufen im „Herzkino“, sonntagabends im ZDF, immer nur Schnulzen. Frau A liebt Herrn B., der aber liebt Frau C., und eine gemeine Intrige gibt es dann auch noch – bevor es zum Happy-End kommt.
Man könnte meinen, gegen die übermächtige ARD-Krimi-Konkurrenz geht nichts anderes, aber diesmal versuchte es das ZDF doch mal mit Relevanz.

„Eine wie diese“ ist Siggi. Die 22-Jährige bewirbt sich 1974 als Polizeikommissarin. Das war natürlich zu der damaligen Zeit das ganz große Ding. Kein Mann nahm sie ernst, auch ihr eigener Vater nicht. Aber auf Kinder und Kochen hat Siggi keine Lust.
Klar, der Film geht gut aus, am Ende ist Siggi total anerkannt bei all den männlichen Kollegen und dem Vater.
Das ist durchaus unterhaltsam gewesen – und so erstaunlich unkitschig. Das ZDF zeigte den Film trotzdem unter dem Label „Herzkino“. Vielleicht, damit das Herz-Schmerz-Publikum sozusagen aus Versehen doch mal was Relevantes anschaut.

Und nächsten Sonntag: ein neuer Rosamunde-Pilcher-Film. Dann ist die Sonntagabend-Welt im ZDF wieder in Ordnung.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Eine wie diese“

  1. ThomasS

    Ja, das war echt clever gelöst und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Die Autos, die Tapeten, die Musik … das waren voll authentisch die 70er! So dürfte es für die Stammzuschauer des „Herzkinos“ eine nette Erinnerung gewesen sein. Nett auch die Anspielung auf die Verkehrssünder-Kartei in Flensburg. Im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr fragt heute niemand mehr „Was sind Punkte?“ Damals war das neu.

    Ansonsten wurde da wie üblich jede Menge Klischee-Personal reingepackt. Was für die Schmonzette im 3. Reich der fiese Nazi und in der DDR der korrupten Partei-Bonze ist, das sind um 1968 herum die linken Aktivisten und die spießigen Altvorderen.

    Kleiner Schönheitsfehler:
    Das Ganze spielte doch im Jahr 1974.
    Wessen Foto hing denn da im Polizeirevier?
    Für mich sah das aus wie Kiesinger.
    Der war schon 5 Jahre zuvor weg vom Fenster.
    74 musste sogar sein Nachfolger Brandt wieder abtreten.
    Oder war das Heinemann?

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