(5) -> 18.4.2015
Ein herrlich warmer, sonniger Frühlingstag in Baabe. Am Strand sind lauter Mütter mit ihren Kindern. Bei der nicht weit entfernten Mutter-Kind-Klinik scheint freier Nachmittag zu sein. Die Stimmung ist sehr entspannt. Bis…
Es geschieht ganz plötzlich. Zwei Kinder spielen mit einem Ball, die Mutter schaut grad nicht hin, als das Mädchen hinfällt, im flachen Wasser mit dem Gesicht nach unten. Es ist nichts passiert, bis auf den Schreck. Aber klar, das Mädchen weint, die Mutter tröstet, der fremde Junge sieht zu.
Aber dann: der echte Schock. Der Ball ist im Wasser, er treibt langsam ab. Als das Mädchen das merkt, schreit es richtig los: „Mein Ball!!!“ Aber die Strömung ist fix, der rote Ball ist schon recht weit weg, und die Mutter weigert sich, ins noch sehr kalte Wasser zu steigen.
Im Hochsommer wäre das alles kein Problem gewesen, so aber schauen wir alle zu, wie die Kugel ins offene Meer treibt.
Das Mädchen ist untröstlich. Gemeinsam mit Mama beobachtet es den Ball, die Mutter flüstert ununterbrochen auf sie ein, erklärt, dass sie ja einen neuen Ball haben könne.
Um so mehr der Ball wegtreibt, desto leiser wimmert das Mädchen.
Zehn Minuten später schon ist der Ball kaum noch zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter, im Nachbarort Göhren. Als ich auf dem Weg zur Seebrücke bin, stocke ich: Der Fahrstuhl, der die Leute aus dem Ortskern runter zum Strand bringen soll, ist fertig. Als ich im vergangenen Jahr da war, begannen erst die Vorbereitungen.
Vermutlich ist der Fahrstuhl durchaus nützlich, denn der Weg von A nach B war in Göhren immer recht beschwerlich, es geht steil bergab. Bei vielen Leuten scheint er gar nicht gut anzukommen.
Im einem Lokal direkt an der Strandpromenade unterhalten sich Einheimische und Touristen. Viele Bäume seien gefällt worden, das ganze Ortsbild habe sich dort verändert, sagte der Einheimische. Aber das seien eben Entscheidungen, die getroffen werden, da habe man ja sowieso nichts zu sagen. Die Touristen nicken nur.
Ich laufe stattdessen auf die Göhrener Seebrücke und lasse mir noch ein letztes mal auf dieser Tour den Wind um die Nase wehen und halte mein Gesicht noch mal in die Sonne. Herrlich!
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