Paris. Kopenhagen. London.
Terror. Europas Hauptstädte und ihre Bewohner sind in Angst. Islamistische Selbstmordattentäter sorgen für Schrecken und für viele Tote.
Gabriel Allon ist mit seiner Frau Chiara zufällig in London, als sich dort einer der Attentäter in die Luft sprengt. Fast hätte er die Tat verhindern können.
Nun soll er jedoch der CIA helfen, die Hintermänner der Tat zu finden. Ein Informant aus Saudi-Arabien hat die Seiten gewechselt – ist dies ein Hinweis? Allon muss in das Netzwerk der Islamisten einsteigen, muss Netzwerke schmieden und Geldströme überwachen.
Daniel Silva hat einen Thriller geschrieben, der in diese unruhige Zeit passt. Der Leser taucht ein in eine Welt, in der Geheimdienste arbeiten, recherchieren und Bünde schmieden. Wer ist gut, wer ist böse? Können weitere Anschläge verhindert werden? Auf sehr spannende und temporeiche Art dokumentiert Silva die Spurensuche nach den Tätern der Anschläge. Er beleuchtet scheinbar jeden Aspekt der Ermittlungen, was aber im ersten Drittel mitunter verwirrend ist – es tauchen extrem viele Leute auf, angesichts der vielen Namen kommt man ein wenig durcheinander, auch weil unklar ist, wie wichtig manche Leute sind. Später ist der Focus besser auf bestimmte Leute ausgerichtet. Der Spannungsbogen gelingt dann auch viel besser.
Nach einem fulminanten Start und einem leichten Durchhänger ist „Der Hintermann“ ein lesenswerter Thriller.
Ärgerlich in der deutschen Übersetzung von Wulf Bergner ist der konsequent falsch angewendete Fall bei Datumsnennungen. Es heißt nicht „des 11. Septembers“, sondern „des 11. September“. Scheint niemandem aufgefallen zu sein.
Daniel Silva: Der Hintermann
Piper, 476 Seiten
8/10
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