Ruhe in Frieden!

Vor gut zwei Monaten haben wir uns in Barsinghausen das letzte Mal gesehen. Er war nicht mehr der alte, er war kleiner geworden, älter, der Lebensmut immer kleiner.
Seinen 80. Geburtstag hat er noch geschafft, genau 14 Tage danach ist er für immer gegangen. Er hat seinen Bruder, meinen Vater, um etwas mehr als vier Jahre überlebt.

In unserer Familie gehörte er immer ein wenig zu den Intellektuellen, was gar nicht böse gemeint ist. Er war sehr klug, seine Ratschläge hörte man sich immer an, ob man sie auch umsetzte, war eine andere Frage. Aber seine Ratschläge waren immer mindestens anhörenswert.

Er ist ein gebürtiger Oranienburger, ging in den 50ern nach West-Berlin und weiter nach Hannover und in die Wedemark. Direkt nach der Wende besuchten wir ihn in seinem Haus, das auf einer offenen Wiese in Bissendorf stand.
In den 90ern schloss er sich mit meinem Vater zusammen, sie machten gute Geschäfte. Seine letzten Jahre verbrachte er dort, wo er sich besonders wohl fühlte: nahe der Ostsee.

Die Zeit, in der er abbaute, war verhältnismäßig kurz. Auch wenn sie für ihn sicherlich nicht sehr schön war. Aber gelitten, hart gelitten, hat er, musste er nicht. Man könnte sagen, er hat es nun geschafft.
Mit ihm geht wieder ein Stück einer Generation in unserer Familie, und jetzt feiern sie da oben eine Party.
Ruhe in Frieden, Heinz!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert