Pride

Sommer, 1984: In Wales streiken die Bergarbeiter. Die Fronten sind erhärtet.
Gleichzeitig in London: Normalerweise werden die Schwulen und Lesben von der Polizei genauestens beobachtet und schikaniert. Doch plötzlich herrscht Stille. Die polizei hat sich um die Bergarbeiter zu kümmern.
Für Mark (Ben Schnetzer) ist die Sache klar: Die Schwulen und die bergarbeiter haben etwas gemeinsam, die Polizeischikane, das staatliche Unrecht. Er überredet seine Freunde, eine Unterstützungskampagne zu starten: die LGSM (Lesbians and Gays Support the Miners). Es kommt so viel Geld zusammen, dass sie nach Wales eingeladen werden. Dort schlägt ihnen aber nicht nur Freude entgegen – die Skepsis bei den Bergarbeitern ist groß. Was wollen die Schwulen und Lesben bloß von ihnen?

Zwei Gruppen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, machen ein paar Schritte aufeinander zu. „Pride“ erzählt von einer wahren Begebenheit. Tatsächlich hat sich Mitte der 80er-Jahre die Schwulen- und Lesbenbewegung mit den streikenden Bergarbeitern solidarisiert. Matthew Warchus hat daraus einen sehr sehens- und liebenswerten Film gemacht.
Er spielt mit den Klischees, er verwebt sie aber ganz nebenbei ein, sie werden nicht herausgehoben. Wir sehen, wie sich beide Seiten erst „beschnuppern“ mussten, wie schwer es ist, Dämme zu brechen.
Gleichzeitig zeigt der Film aber auch, dass die gesellschaftlichen Probleme und Ängste sich in den vergangenen 30 Jahren kaum verändert haben.

Pride
GB 2014, Regie: Matthew Warchus
Senator, 120 Minuten, ab 6
9/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Pride“

  1. Marwin

    Ein ganz wunderbarer, teilweise sehr rührender Film.
    Und ja, hier wird erneut deutlich, wie wenig sich doch verändert hat. Traurig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert