Florentine (20) hat sich für ihr freiwilliges soziales Jahr ein Hospiz ausgesucht. Ein Jahr lang hat sie mit sterbenden Menschen zu tun, und ein Jahr lang hat sie Tagebuch darüber geführt. Ihre Gedanken und Notizen sind als Buch erschienen.
Es ist ein hartes Stück Arbeit, das sie da vor sich hat – oft Akkordarbeit. Sie muss sich um die Menschen kümmern, sie waschen, oft auch windeln – es sind in vielen Augenblicken intime Momente, die sich da abspielen, und sie kosten Überwindung. Aber Florentine stellt sich ihrer Aufgabe. Mehr noch: Sie lässt emotionale Nähe zu, zu einigen Bewohnern entwickeln sich Freundschaften. Als diese dann sterben, lässt die FSJlerin Gefühle zu.
„Ich könnte das nicht“ ist oft nicht nur die Reaktion auf die Arbeit in einem Hospiz. So heißt auch das Buch von Florentine Degen. Es gibt viele eindrucksvolle Stellen in ihren Erzählungen. Lachen und Weinen scheinen sich zu vermischen.
Ihr Schreibstil ist am Anfang noch ein wenig holprig, wird aber flüssiger. Sehr liebevoll erzählt sie über ihre Zeit im Hospiz, verschweigt dabei aber auch nicht die Konflikte und den Frust, den sie oft hat.
Florentine Degen: Ich könnte das nicht – Mein Jahr im Hospiz
KiWi Paperback, 256 Seiten
7/10
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