The Wolf of Wall Street

Wie sind die eigentlich, diese Leute an der Börse? Was sind das für Menschen, die da mit dem Geld jonglieren, im Selbigen baden und denen Gesetze im Grunde völlig scheißegal sind?
Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio erzählen die Geschichte eines Mannes, der eine durchaus beeindruckende Karriere hingelegt hat – bewundern muss man ihn dafür allerdings nicht.

Jordan Belfort (Leonardo diCaprio) gelingt es, sich von einer ramschigen Brokerklitsche zu einem der erfolgreichsten Börsenmänner hochzuarbeiten. Anfangs nimmt er die nicht allzu reichen Leute aus, Aktien von kleinen Firmen zu kaufen, die in Wirklichkeit nichts wert sind. Später konzentriert sich seine Firma auf die 1 Prozent ganz reichen – er verdient sich dumm und dämlich und geht über Leichen. Er ist „The Wolf of Wall Street“.

Das Epos ist genau drei Stunden lang, aber nur selten zieht es sich dahin. Der Zuschauer erlebt eine Orgie: Machtverliebtheit, Geilheit, Sexsucht, Drogen und Alkohol. Es ist ein Rausch, ein verdammter Rausch. Und davon mehr, immer mehr, ohne Ende. Belfort ist ein korruptes Arschloch – aber Martin Scorsese schafft es, auch den Zuschauer zu blenden. Denn Belfort, ja, man muss das so sagen, ist einem fast schon ein bisschen sympathisch. Er ist eben ein erfolgreicher Mann, auch wenn die Moral zu wünschen übrig lässt. Er trickst sie alle aus, auch das FBI. Auch seine Freunde. In der zweiten Hälfte wendet sich aber das Blatt. Als es für Belfort bergab geht, zeigt sich sein wahres Gesicht – es sind bedrückende Augenblicke.
Der Film spart nicht an geschliffenen Dialogen, beißendem Witz und widerlichem Zynismus.
Leonardo DiCaprio zeigt sich einmal mehr als brillanter Schauspieler – inklusive Drogen- und Wutrausch. Nach diesem Film verliert man endgültig das Vertrauen in die Finanzhaie an der Börse…

The Wolf of Wall Street
USA 2013, Regie: Martin Scorsese
Universal, 180 Minuten, ab 16
9/10


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Kommentare

Eine Antwort zu „The Wolf of Wall Street“

  1. ThomasS

    Also, wer heute noch auf irgendwelche dubiosen Anrufe hereinfällt und seine Ersparnisse in Aktien anlegt, ist mittlerweile auch selbst Schuld! Auch diese Werbung, die diverse Bamken irgendwann dann wieder für sich machen müssen (Frage: Wem kann man noch trauen, wenn man Geld sicher anlegen will? Antwort: Natürlich UNS!) sind da nicht wirklich überzeugend. Zumal die Weltbanken ja wirklich einen Zinssatz ansteuern, der mehr und mehr gegen Null tendiert!

    Wer will, ja, wer kann da überhaupt noch anlegen!
    Doch wohl keiner, der noch bei Verstand ist!
    Ich frage mich mittlerweile, wie die Schweizer Banken ihre Wertschöpfung rauskriegen. Dieser Weg ist ja wohl immer noch attaktiv für den Großanleger. Aber das wird wohl deren Geheimnis bleiben, so wie der Zaubertank von Miraculix.

    Am besten wäre, alle möglichen Leute bestürmen jetzt die Banken um einen Privatkredit! Wo Geld doch jetzt so verdammt billig ist! Natürlich werden viele von denen ihre Kredite niemals bedienen können. Womit auch! Damit hat diese verfluchte Bankenkrise doch überhaupt angefangen! Die Häuslebauer konnten ihre Zahlungen nicht mehr leisten und mussten raus! Die Immobilienblase ist geplatzt!

    Jetzt setzen die Weisesten der Weisen via Leitzins zur Behebung der Krise extrem auf billiges Geld, nehmen damit aber auch neue Schulden in Kauf und steuern somit jede Menge neue Insolvenzen an! Damit ist aber eine neue Bankenkrise astrein vorprogrammiert. Denn wenn kein Anleger mehr da ist, der die Anlagen gegenfinanziert (weil eben der Zinssatz so niedrig ist), dann muss das Ganze logischerweise in die Grütze gehen, oder nicht! Derzeit halten da noch diverse wohlhabende Staaten mit ihren Bürgschaften und Garantien in Milliardenhöhe gegen. Das kann vielleicht eine Zeitlang auch niooch gut gehen. Aber irgendwann werden auch diese Ressoucen erschöpft sein!

    Keine Ahnung, wie es die Big Shots derzeit anstellen, sich eine gute und angenehme Zukunft zu sichern.
    Vielleicht haben die ihr Vermögen in Gold investiert.
    Aber auch Gold kannst du nicht fressen, wenn du Hunger hat und die Welt um dich herum den Bach runterghgeht.

    Doch wenn die Botschaft dieses Films richtig verstehe, verhält es sich genau so! 99% der Weltbevölkerung hat fast gar nix, 1% hat fast alles! Und dieses eine Prozent besteht offenbar aus Zockern wie dieser Leo-di-Caprio-Figur, die gut verkaufen können und zufällig Erfolg gehabt haben!

    Wer immer dies liest, möge also schleunigst seine Privatbank aufsuchen und einen Kredit anfordern, den er eh nie im Leben bedienen kann! Wenn der Bankangestellte verständig ist, wird er da mitspielen. Je mehr Leute das tun, desto früher wird das System implodieren. Dann wird vielleicht schon die nächste Generation das Problem am Hals haben, nicht erst die übernächste!

    Das wird uns allen früher oder später erneut um die Ohren fliegen!

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