(28) -> 10.7.2013
Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist einer der größten Touristenmagneten in Oranienburg. Jeden Tag pilgern vor allem junge Leute aus ganz Deutschland, Europa und der Welt vom Bahnhof in die Straße der Nationen. Oder sie fahren mit dem Bus.
Da gibt es allerdings gerade ein Problem, denn die Bushaltestelle „Gedenkstätte“ ist außer Betrieb, weil die Straße eine Baustelle ist.
Mit dem Rad kann ich allerdings den holprigen Fußweg benutzen. An der verwaisten Bushaltestelle hängt ein Schild von der Busgesellschaft, auf dem steht, dass dort kein Bus fährt. Blöd nur, dass das dort nur auf Deutsch steht. Ausländische Gedenkstättengäste verstehen nur Bahnhof, aber vermutlich gibt es niemanden bei der Busgesellschaft, der den Text wenigstens auch auf Englisch auf den Zettel schreiben könnte…
Ich radele zurück in die Innenstadt. Von der Rungestraße aus über den August-Wilhelm-Steg. Eine Zeit lang sah es so aus, als ob sich dort die neue Liebesbrücke von Oranienburg befindet. Nach und nach befestigten immer mehr Verliebte kleine Schlösser an der Brücke, wie beispielsweise auf der Kölner Hohenzollernbrücke. Aber inzwischen tut sich dort nicht mehr wirklich was. Ein paar Dutzend Schlösser hängen dort noch, viele schon leicht angerostet. Hat keiner mehr Lust, seine Liebe zu zeigen?
Zoff am Bollwerk! Zwei ältere Männer streiten sich. Worüber kann ich nicht verstehen. Erst dachte ich, sie sprechen eine andere Sprache, aber in Wirklichkeit haben sie nur genuschelt. Gerade in dem Augenblick, als ich an den beiden vorbeiradele, reißt sich der eine sein künstliches Gebiss aus dem Mund und hält es in die Luft. Vermutlich nach dem Motto: „Willst du Streit? Dann bekommst du Streit?“
Ob der Mann dem anderen sein Gebiss in die Fresse gehauen hat oder ob sie sich inzwischen wieder leb haben, ist mir nicht bekannt. Ich habe nicht angehalten. War mir zu unsicher.
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