Die digitale Kompassnadel zeigt den Weg

In Vehlefanz begann gestern Vormittag eine GPS-Schnitzeljagd / Teilnehmer mussten bestimmte Orte finden und Aufgaben lösen

MAZ Oranienburg, 28.6.2013

VEHLEFANZ
Die Kompassnadel zeigt zur Lindenallee. Oder doch eher in Richtung des Weges Zum alten Amtshaus? Sophie und ihre Mitstreiter sind ein wenig ratlos. Ganz so einfach, wie sie sich die Expedition vorgestellt haben, ist sie dann doch nicht – zumindest anfangs.

Früher hatten Schatzsucher einen echten Kompass in der Hand. Gestern Vormittag in Vehlefanz war es ein digitales GPS-Gerät, das den Weg weisen sollte. Klaus Netzeband von der Offenen Jugendarbeit in Oberkrämer lud Kinder und Jugendliche zur Expedition mit GPS ein. „Wir müssen ja mit der Zeit gehen“, sagte er. Premiere hatte die Aktion vor drei Wochen beim Oberkrämer-Fest.
Für die Aktion hat Netzeband vorher Geocachingdaten bestimmt und die geografischen Koordinaten dafür im Internet festgelegt. Ziel der Expedition war es, dass die Teilnehmer ihr dörfliches Umfeld besser kennenlernen. So führte die Tour zur Kirche, wo der erste Treffpunkt lag, weiter zum Mühlensee und zurück zum Jugendklub im „Haus der Generationen“.
Die Kinder sollten Geocaches finden, das sind wasserdichte Behälter mit Informationen oder kleine Gegenstände. In ein Logbuch müssen die Teilnehmer die Stationen der Tour eintragen. „Im Grunde genommen ist es eine papierlose Schnitzeljagd“, so Klaus Netzeband. „Ich habe vier Punkte festgelegt, die gefunden werden müssen.“ An diesen Orten mussten die Kinder Aufgaben lösen. 13 Teilnehmer in zwei Gruppen sind gestern Vormittag durch Vehlefanz gewandert.
Sophie ist zehn Jahre alt und hält das GPS-Gerät in den Händen. Inzwischen ist klar: Die digitale Nadel auf dem Display zeigt von der Lindenallee weg. Die kleine Gruppe läuft einen schmalen Plattenweg entlang, vorbei an einem Wassergraben und einem riesigen, alten Baum. Die Kirche ist in Sichtweite. Irgendwo dort musste die erste Station sein.

Sophie und ihre Freundin Maxi (11) zeigen auf den Hügel an der Kirche. Die Gruppe klettert rauf. Ist die Kirchentür das Ziel? Oder die Stelle, an der ein paar Steine liegen? Sophie ist sich nicht sicher. Klaus Netzeband muss helfen, die zweite Gruppe hat das Ziel unterhalb des Hügels bereits gefunden.
Janek (10) liest die Aufgabe vor, die zu lösen ist: „In welcher Gemeinde befindet sich die Kirche?“. Lena (11) weiß die Antwort sofort: „Oberkrämer!“, und fast wirkt es so, als hoffe sie, dass die nächsten Fragen ein bisschen schwieriger werden. „Es macht Spaß“, sagt sie. „Ich kenne Geocaching schon ein bisschen“, ergänzt sie noch. Auch Maxi freut sich, dass so etwas in Vehlefanz stattfindet. „Ich bin Naturfan“, sagt sie. „Ich habe so etwas schon öfter mitgemacht.“
Gemeinsam mit Sophie läuft Maxi den Kirchberg noch einmal hoch und erkundet das Gemäuer. „So soll das auch sein“, findet Jugendbetreuer Klaus Netzeband. „Sie sollen ja die Gegend erkunden.“ Die Gruppe setzt sich wieder in Bewegung, auf der Suche nach dem Punkt Nummer zwei. Die digitale Kompassnadel auf dem GPS-Gerät zeigt ihnen die Marschrichtung. „Das Spannende ist ja, dass die Nadel zwar das Ziel zeigt, aber es führt nicht immer ein direkter Weg dorthin“, sagt Klaus Netzeband.

Die Idee des Geocachings in Vehlefanz soll weiterentwickelt werden. „Wir könnten Punkte hinzufügen, die auch für andere Leute interessant sind.“ Die nächste GPS-Schatzsuche wird wohl im Juli im Oberkrämer-Jugendcamp in Neuendorf stattfinden.


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