Diesmal war es nicht wirklich eine Oberhavel-Expedition. Und dennoch habe ich mal wieder eine Ortschaft in meinem Heimat-Landkreis kennengelernt, in der ich bisher noch nie war: Wolfslake.
Der Ort gehört zu Neu-Vehlefanz, das wiederum zu Oberkrämer gehört. Bekannt ist Wolfslake durch die Speedwaybahn, auf der hin und wieder Motorradrennen stattfinden.
1603 erstmals erwähnt, war Wolfslake eine Schäferei. Ob Wölfe dort auf die Schafe aufpassten, ist nicht bekannt.
In Wolfslake besuchten wir eine 82-jährige Dame, von der wir in den nächsten Monaten hoffentlich noch viel erzählt bekommen – ein Stück Heimatgeschichte. Sie hat viel erlebt im Ort und drumherum, hat viel notiert und weiß deshalb auch noch viele Details.
So berichtete sie, dass im Frühjahr 1945 plötzlich KZ-Häftlinge im Dorf auftauchten. Sie waren wohl von Perwenitz in Richtung Oranienburg und KZ Sachsenhausen unterwegs. Auf dem Gelände der heutigen Speedwaybahn legten sie, begleitet von SS-Offizieren, eine Rast ein. Das Thema soll demnächst durch Vertreter des Sachsenhausen-Kuratoriums näher beleuchtet werden.
Auf der Rücktour nach Hause gab’s dann immerhin noch eine Mini-Oberhavel-Exkursion. Ich fuhr die schmale Asphaltstraße an der Waldbegegnungsstätte vorbei, durch Neu-Vehlefanz, einem kleinen Dorf mit wenigen Häusern. Aus der Straße wird ein Plattenweg. Später erreicht man dort Eichstädt-Ausbau, einem kleinen Wohnplatz, der mir bislang nicht mal namentlich bekannt war. Erstaunlicherweise darf man in dem Örtchen auf der Plattenstraße sogar 70 fahren.
Man landet schließlich an der Gemeindeverwaltung in Eichstädt, wo die Mini-Expedition auch schon endete.
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