Das Buchcover sieht finster aus, und der Titel lässt auch Böses erahnen: „Prophezeiung“. Die Welt wird untergehen – also, zumindest im Regen, der in Strömen auf Nordeuropa prasselt.
Und es soll noch dramatischer werden.
Die junge Forscherin Mavie Heller hat gerade ihren Job beim Klimainstitut IICO auf La Palma angetreten, als sie „Prometheus“ kennenlernt. Sie stößt auf die Daten eines Computers, der haarsträubende Daten errechnet hat. Regen und Überschwemmungen im Norden. Dürre im Süden. Millionen Tote überall.
Als rauskommt, dass Mavie in diesen Daten gestöbert hat, wird sie gefeuert. Aber für sie steht fest: Diese Daten müssen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Es ist wie in Katastrophenfilmen: Lange passiert nichts, da wird von eventuellen Unglücken gesprochen, sie werden hinaufbeschworen. Erst irgendwann im letzten Drittel geht’s los.
So ist es auch im Roman von Sven Böttcher. Wir lesen von Katastrophen, die passieren könnten. Wir erfahren „aus dem Off“, dass irgendwo da draußen schon einiges passiert. Aber der Leser ist nicht am Ort des Geschehens, sondern dort, wo darüber palavert wird. Zoff unter Wissenschaftlern, Erpressungen, Überfälle, Lügen und Fälschungen. Das ist gerade am Anfang eher ermüdend, man hat das Gefühl, dass sehr lange nichts Spannendes passiert.
Erst als sich die Geschichte nach draußen verlagert, ins absaufende Hamburg, da gewinnt die Geschichte an Spannung, an Tempo. Aber leider ein wenig zu spät.
Sven Böttcher: Prophezeiung
KiWi Paperback, 487 Seiten
5/10
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