Sperrkreis oder kein Sperrkreis? Das war hier die Frage.
Eigentlich hätte ich am Donnerstag um 15 Uhr evakuiert werden sollen. Am Oranienburger Güterbahnhof musste eine Bombe gesprengt werden, und meine Wohnung lag im Sperrkreis.
Weil aber ein paar nicht allzu helle Zeitgenossen dachten, sie müssten während der ersten Bombenentschärfung am Vormittag einfach mal in den Sperrkreis reinfahren, verzögerte sich die Aktion.
So war um 15 Uhr die Gegend zwar fast menschenleer – aber eben noch nicht gesperrt.
Herrlich.
So leer war meine Straße noch nie. Man hätte sich einen Liegestuhl hinstellen und einfach mal ausspannen können.
Okay, dass alle Läden dicht waren, das war dann irgendwie blöd. Fast alle: Der Dönerladen war so lange geöffnet, bis dann gegen 17.30 Uhr tatsächlich der Sperrkreis eingerichtet wurde.
Spannend ist auch wie sich an so einem Tag die Gerüchteküche in Oranienburg entwickelt. Viele Szenarien spielten sich in den Gesprächen ab. Die Sprengung sei abgesagt. Die Entschärfung dauere noch ewig. Und so weiter.
Als es dann um 19.05 Uhr hinterm Bahnhof knallte und eine Rauchwolke aufzog, war alles vorbei. Bis zur nächsten Bombenaktion.
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