Lander Haußmann ist eine tragische Figur. Der Regisseur hat einige schöne Filme geschaffen. „Sonnenallee“ zum Beispiel. Und „Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe“.
Aber Haußmann hatte und hat Stress. Er wohnt im Osten Berlins, wo bald die Flugzeuge vom neuen Schönefelder Airport sooo dicht über sein Dach fliegen, dass sich Leander gestört fühlt und demonstriert und am liebsten Dauermahnwachen am Kanzleramt abhalten will – oder wenigstens am Roten Rathaus.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn die Flieger sind mindestens so hoch in der Luft wie heute über Oranienburg. Und das stört auch nicht weiter.
Aber heute stand in der „Bild“, dass der Leander schon als Kind Schlimmes erleben musste. Bei der Premiere zum Schulfilm „Jonas“ erzählte Haußmann, dass seine Schulzeit im Osten grauenvoll gewesen sei. „Im Osten hatte die Schule etwas Militärisches.“
Okay, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hat die „Bild“ das Zitat arg verkürzt. Oder Haußmann ist geistig umnachtet.
Die DDR-Schule war grauenvoll? Militärisch? In meiner DDR-Schule habe ich nichts Militärisches erlebt. Okay, wir waren Pioniere, aber es gab Schlimmeres. Selbst die Appelle hatten mit Militär nur wenig zu tun. Dann wäre der Antritt beim Sport auch militärisch gewesen. Gut, es gab für Jugendliche eine Art Manöver – aber das auf die komplette Schulzeit zu projizieren, das ist eher die kategorie „Geschichtsverzerrung“. Nun ja, aber so kam Leander Haußmann wenigstens mal wieder in die Schlagzeilen. Auch wenn’s mit Stuss ist.
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