Bierflaschen im Toilettenbecken

Hygiene: Katrin Eilhardt pflegt städtische Klos

MAZ Oranienburg, 19.11.2011

ORANIENBURG
Einmal am Tag ist es fällig, und zwar frühmorgens gegen 4.30 Uhr. Gemeint ist das Toilettenhäuschen am Oranienburger Fischerplatz. Jeden Morgen kommt Katrin Eilhardt oder ein Kollege mit Lappen, Schrubber, Eimer, Bürste und Seifenwasser vorbei, um das Klo zu säubern.
Heute ist der Welttoilettentag, der daran erinnern soll, dass saubere Klos in ärmeren Ländern noch immer Mangelware sind. „Dass es so einen Tag gibt, wusste ich nicht“, sagt Katrin Eilhardt. Extra für die MAZ hat sie gestern ihren Plan geändert, kam erst um 7.45 Uhr zum Säubern.

Los geht’s mit dem Spiegel, dann die Fläche über der Toilette, dann die Toilette selbst, die Wände, zum Schluss der Boden. „Heute ist es ziemlich sauber“, sagt die 41-jährige Leegebrucherin. „Es kommt immer drauf an: Am Wochenende oder wenn in der Stadt eine Veranstaltung ist, dann ist auch die Toilette dreckiger.“ Manchmal jedoch muss sie sich überwinden: wenn beispielsweise ein Haufen nicht im Klo, sondern in der Ecke auf dem Boden liegt. Einmal fand sie einen stark verschmutzten Schlüpfer in der Toilette – Katrin Eilhardt fand dafür deutlichere Worte.

Insgesamt pflegt sie in Oranienburg drei Toilettenhäuser: auch am Bötzower Platz und am Lehnitzsee. Dort gebe es mehr zu tun als am Fischerplatz. „Da liegt oft Klopapier im Becken, oder es liegen Bierflaschen drin.“ Manchmal muss sie auch Graffiti entfernen. Der Job als Toilettenfrau ist für Katrin Eilhardt ein Nebenjob, hauptsächlich arbeitet sie bei einem Kaffeeröster in Glienicke.
Nach etwa zehn Minuten ist alles erledigt. „Bis morgen“, sagt Katrin Eilhardt.


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