Wir waren heute auf Spurensuche. Die Weiße Stadt in Oranienburg war ein abgesperrtes Gebiet, in dem bis 1994 die russischen Streitkräfte untergebracht waren.
Schon zweimal haben wir so eine Tour gemacht. Erstmals Karfreitag 1995, ein gutes Jahr, nachdem die Weiße Stadt freigegeben wurden, gewissermaßen die Mauer gefallen ist. Damals gab es noch viel zu entdecken: verlassene Hallen, kleine Bunker, vermüllte Wohnblöcke und eine Schule. Überall waren wir drin, sahen uns um und filmten das.
Ostersonnabend 1996 dann noch einmal. Zu diesem Zeitpunkt war schon viel abgesperrt, die Wohnungen waren dicht, die Sanierungsarbeiten an anderen Stellen schon begonnen.
15 Jahre später, Karfreitag 2011: Wieder spazierten wir durch die Weiße Stadt, aber echte Überreste von damals sind so gut wie nicht mehr zu finden. Hier und da steht noch die alte Mauer. In der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße kann man noch sehen, wo sie mal stand – damals gab es nämlich beiderseits der Mauer je eine Straße.
Dafür gibt es heute das Wohngebiet am Wolfsbusch – das allerdings sehr karg und wenig wohnlich wirkt, zwei Kirchen haben dort Häsuer gebaut, eine Feuerwehr hat dort sein Domizil, es gibt jetzt die Turnhalle am LHG. Neben der Feuerwehr gibt es allerdings noch ein altes, verwittertes Haus. Eines der wenigen Überreste.
Die Weiße Stadt von damals gibt es nur noch in Erinnerungen.
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