Abendschau: Knut ist tot

SO 20.03.2011 | 19.30 Uhr | rbb Berlin

Bei all den Katastrophen auf der Welt – den Berlinern stockt gerade der Atem: Knut ist tot. Knut, der Eisbär.
Am Sonnabend um 15.22 Uhr starb das Tier im Berliner Zoo vor den Augen Dutzender Menschen. Ein entsprechendes Video kursiert im Internet, und es sind schockierende Bilder. Das Tier dreht sich, scheint zu krampfen, fällt ins Wasser, kämpft noch mit sich und geht dann unter. Im Hintergrund schreien die Menschen, rufen nach Hilfe.

Am Sonntag schon kommt die „B.Z. am Sonntag“ mit 16 Sonderseiten heraus. „Dieses Bild vom toten Knut bricht uns Berlinern das Herz“, steht auf der Titelseite mit dem großen Foto vom im Wasser treibenden toten Knut. Wäre ein mensch darauf zu sehen, würde das gegen jede Ethikregel verstoßen – im falle eines Tieres scheinen die nicht zu gelten. Da wird jede Sekunde seines Todeskampfes ausgeschlachtet und zur Schau gestellt.
Auch auf anderen Zeitungen verdrängt der Eisbär für einen Tag die Weltereignisse.
Die „Abendschau“ des rbb in Berlin beschäftigt sich Sonnabend und Sonntag ebenfalls mit Knut. Berichtet von traurigen Menschen, von den Besuchern und den Angestellten des Zoos.

Man mag die Nase rümpfen angesichts der Trauer und des erneuten Medienhypes um ein totes Tier. Aber dieser Knut war für die Berliner mehr. Ein Symbol, ein Wahrzeichen, ein Freund. Sein Tiergehege ein Treffpunkt. Knut wird den Berlinern fehlen, und dass sie um ihn trauern, kann man ihnen nun wirklich nicht verdenken.


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