SA 04.12.2010 | 20.15 Uhr | ZDF
Irgendwann musste es einmal so weit kommen. Die große Unterhaltungsshow endete in einem Desaster, ein schockierender Abend für die Zuschauer des ZDF. Ein 23-Jähriger stürzt bei seiner Wette so schwer, dass er bewegungslos am Boden liegt und „Wetten, dass…?“ abgebrochen wird. Ein Novum.
Samuel wettete, auf Sprungfedern über ein ihm entgegen fahrendes Auto einen Salto machen zu können. Beim ersten Auto ging alles gut, beim zweiten brach er ab, beim dritten klappte es erneut. Beim vierten geschah die Katastrophe. Offenbar machte der Mann keinen Salto, er sprang über das Auto – dass auch noch sein Vater fuhr – und prallte ungebremst mit Körper und Gesicht auf den Boden. Wie eine Puppe. Kawumm.
Das ZDF zeigte erst ein entsetztes Model. Dann entsetzte Zuschauer. Sie standen auf. Erschütternde Fernsehminuten. Lange, sehr lange sahen die Zuschauer nur das Düsseldorfer Saalpublikum. Im Hintergrund rief Michelle Hunziker einen Arzt, Gottschalk sagte, so was habe keiner ahnen können.
Eine Ewigkeit. Quälende Minuten. Das Ende einer Show. Erst zeigte das ZDF ein altes Band mit Highlight-Musik aus „Wetten, dass…?“, dann verabschiedete sich Gottschalk und beendete die Show. Stattdessen lief ein sieben Jahre alter Krimi.
Noch immer, 28 Stunden nach dem Unfall, ist unklar, wie es dem Mann geht, er liegt in einem künstlichen Koma.
Hätte es so weit kommen müssen? Wie es heißt, kam es auch in den Proben schon zu schweren Stürzen. War das Ganze doch zu gefährlich? Wollten alle Beteiligten zu viel?
Das ZDF hat im Moment des Unglücks richtig gehandelt, hat nicht aufs Opfer gehalten, aber die Zuschauer permanent informiert. Und dennoch müssen sich die Verantwortlichen fragen lassen, ob sie nicht doch zu viel aufs Spiel gesetzt haben.
Es sind Bilder, die lange im Gedächtnis bleiben werden. Diese schrecklichen Minuten der Ungewissheit, des bangen Wartens, der Angst, die allen ins Gesicht geschrieben war. Wie kann es weitergehen? Wie soll die nächste „Wetten, dass…?“-Show über die Bühne gehen. Wird es „Wetten, dass…?“ überhaupt noch einmal geben?
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