Uwe Boll hat einen Film mit Henry Maske gedreht. Das ist ein Satz mit gleich zwei Gründen, sich nicht „Max Schmeling“ anzusehen. Ganz so schlimm ist der Film dann aber doch nicht geworden. Dass es aber nicht das ganz große Werk ist, die emotionale Verbeugung an den großen Boxer – das liegt leider dann doch an Henry Maske.
Max Schmeling war in den 30er-Jahren der deutsche Boxer schlechthin. Doch dann kam der Krieg, und Schmeling musste als Soldat mitkämpfen. Genau da setzt Bolls Film an. Wir begegnen Max Schmeling (Henry Maske) 1943 auf Kreta (Kreta ist in wirklichkeit Malta). Er soll einen englischen Kriegsgefangenen überführen. Während des Marsches beginnt Maske… äh, Schmeling zu erzählen, wie das denn war mit seiner Boxkarriere.
Und wir tauchen ein in die Geschichte. Wie es losging. Wie Schmeling boxte, kämpfte, siegte, verlor und wieder siegte.
Henry Maske war und ist ein guter Boxer. Ein guter Schauspieler ist Henry Maske nicht. Und das ist leider ein wirklich Manko dieses Films. Wenn Maske spricht, wirkt das schlechter als jedes Schülertheater. Aufgesagt, unbetont, unfreiwillig komisch. Maske ist Maske, der versucht, Schmeling zu sein. Irgendwann gewöhnt man sich zwar dran, aber gerade in der ersten halben Stunde tut es oft weh.
Auch hat „Max Schmeling“ einige Längen, emotional packt er den Zuschauer nur sehr selten, was auch an dem etwas holprigen Aufbau der Geschichte liegt. Gerade zum Ende hin plätschert das Ganze ein wenig vor sich hin, weil der eigentliche Höhepunkt weit vor dem Schluss kommt. Durch Maskes holpriges Spiel wirken die Zwischengeschichten abseits der Boxkämpfe zudem meistens sehr steril. Viele Dialoge wirken schrecklich aufgesetzt. Da konnte Boll wohl wenig retten. Die Kämpfe selbst sind hingegen recht spannend und filmisch gut umgesetzt. Auffallend ist nur der nicht alternde Radiokommentator (RTL-Nachrichtenmann Andreas von Thien).
In Nebenrollen sind übrigens weitere prominente Gesicher aus dem Boxzirkus zu sehen: Arthur Abraham spielt Richard Vogt, Manfred Wolke einen Trainer.
Uwe Boll wäre gut beraten gewesen, auf Maske zu verzichten. So ist seine Hommage an „Max Schmeling“ nur Mittelmaß, und der Boxer hätte mehr verdient gehabt.
5/10
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