Eat, Pray, Love

Hm, eine frauenspezifische Filmadaption nennt kino.de den Film „Eat, Pray Love“. Und es klingt ein bisschen wie „ziemlich dusseliger Frauenscheiß“. So schlimm ist dieser dusselige Frauenscheiß aber gar nicht. Zumindest dann, wenn man vorher schon weiß, dass die Handlung ein bisschen dahinplätschert. Sie plätschert aber gar nicht so uninteressant dahin.

Essen, beten, lieben. Das sind die Themen, mit denen sich Elizabeth Gilbert (Julia Roberts). Sie lässt sich von ihrem Mann scheiden, verliebt sich in einen jüngeren, kommt mit ihm aber auch nicht klar und beschließt, für einige Zeit wegzugehen. Von New York nach Rom. Von Rom nach Indien. Von Indien nach Bali. Und überall trifft sie auf Leute, mit denen sie Freundschaften aufbaut. Und, ja, auch die Liebe und so.

Nun ja, dieses „und so“ könnte eigentlich für den ganzen Film selten. Altkanzler Schröder prägte das Wort „Gedöns“. Zumal „Eat, Pray, Love“ geschlagene 140 Minuten dauert. Die Eine-Frau-entdeckt-sich-selbst-Geschichte ist ein bei eben jenen Frauen beliebter Roman. Erst neulich hat Marge Simpson den Schinken in einer Folge der „Simpsons“ in der Hand gehabt.
Tatsächlich kommt Spannung kaum auf. Dennoch ist es irgendwie schön, Julia Roberts zu beobachten. Als ob man sich ihr Urlaubsvideo ansieht. Ihre Freunde kennenlernt. Heimweh bekommt – nach Rom und Neapel. Leckere Pizza. Danach, die Seele baumeln zu lassen, das Leben zu genießen. Zu meditieren. Nach Bali zu reisen.
Am Ende ist gar nicht so richtig klar, was dieser Film eigentlich sein soll. Ein Liebesfilm? Ein Lebensweisheitsfilm? Ein Stück Lebenshilfe? Oder doch nur blöden Kitsch?
Am Ende jedenfalls sind die 140 Minuten dennoch vorbei, und irgendwie war es dann doch ganz schön. Es gibt schlimmeren Frauenfilmscheiß.

7/10


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Kommentare

2 Antworten zu „Eat, Pray, Love“

  1. ArminMS

    War für mich auf ganze Jahr 2010 gesehen im Nachhinein einer der schlechtesten Filme überhaupt!!!

  2. RT

    Echt? Für mich bei weitem nicht. Ich wusste ja ungefähr, was mich erwartet.
    Mein Flop 2010 ist „Knight And Day“

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