The American

Ein malerisches, ruhig gelegenes Bergdorf in den Abruzzen. Nichts deutet darauf hin, dass hier ein Verbrechen geschehen könnte. Aber seit einigen Tagen treibt hier ein Fremder sein Unwesen. Er geht spazieren, sitzt im Café, geht in den Puff. Jack (George Clooney) ist ein Auftragskiller. Auf sein Konto gehen schon so einige Menschen, die ihr Leben lassen mussten. In das Dorf ist er gekommen, weil er seinen letzten Auftrag erfüllen will. Er baut eine Waffe und muss sie übergeben. Ein mörderischer Auftrag.

Nun ja, sagen wir mal so: „The American“ als Actionfilm als bezeichnen, würde nicht nur diesem Film, sondern auch allen anderen Actionfilmen unrecht tun. Dabei ist es nicht so, dass nichts passiert. Es passiert nur recht langsam und bedächtig.
„The American“ ist der zweite Spielfilm von Promifotograf Anton Corbijn. Ein gewöhnungsbedürftiges Werk. Er lebt von durchaus ansprechenden Kameraeinstellungen, von der Geschichte leider weniger. Nicht nur, dass sie extrem ruhig – auch oft frei von Herbert Grönemeyers Hintergrundmusik – erzählt wird, letztlich erscheint sie auch sehr simpel. Die Auflösung am Ende ist nett, aber weder überraschend noch ist es beeindruckend. Die Schnörkellosigkeit von Handlung und Umsetzung macht auf die Dauer eher müde. Kommt dann kurz vor Schluss doch mal so was wie Spannung auf, verpufft sie schnell wieder.
Ja, der Film hat was. Davon aber recht wenig.

3/10


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Kommentare

8 Antworten zu „The American“

  1. FilmCheck

    Da kann ich Dir nur zustimmen. Das war insgesamt eine schwache Leistung. Teile der Handlungsstränge unnötig/unpassend, dann ist der Storyverlauf unnötig in die Länge gezogen.

    Auf keinen Fall ein Film für die große Leinwand und für DVD nur wenn man wirklich Bock verspürt einen Film zu schauen, in dem nichts passiert und auch jeglicher AHA Effekt fehlt.

  2. Crust

    der film will doch garnicht überraschen oder große action bieten oder sonstwas. es geht schlicht um die tieftraurige und tragische geschichte eines mannes, der immer in der hölle gelebt hat und in dem moment, in dem er sich für das gegenteil entscheiden will, wieder eben dort landet. ich bin weit davon entfernt, „the american“ als ganz großen wurf zu bezeichnen – als charakterstudie mit sehr, sehr ausdrucksstarken bildern (oh ja, ein MUSS im kino!) und einem clooney, der hier als lonely killer tatsächlich fast nie besser war, funktioniert er jedoch ganz hervorragend.

  3. RT

    Dass der Film irgendwas wollte, hab ich ja nie gesagt. Aber das macht ihn nicht besser. Sicherlich, die eingefangen Bilder sind durchaus sehenswert, spannender ist es deshalb aber nicht.

  4. tekapo

    Ganz so schlecht hätte ich den Film nicht bewertet, über 50 % hätte er von mir jedoch auch nicht bekommen.

    Mehr als stimmungsvolle Bilder hat der seltsam unterkühlte Film des Ex-Fotografen Anton Corbijn (Control) nicht zu bieten.
    Es hätte „12 Uhr Mittags“ in der Toscana werden können, aber der Thriller bleibt spannungssarm, den Charakteren wird der Zugang verwehrt und
    die Liebesgeschichte geht nicht ans Herz. Der Film plätschert (in schöner Optik)handlungsarm dem Finale entgegen – und selbst das enttäuscht etwas.


    SPOILER ON

    Was für mich auch unverständlich blieb, ist die Liquidierung der weiblichen Kontaktperson, der Clooney die Waffe angefertigt hat. Wieso lies Ihr Auftraggeber Sie den Job nicht einfach ausführen?

  5. Larrs

    Darauf hat wohl keiner eine Antwort,
    doch irgendwie getraut sich auch niemand, dies zu schreiben!
    Ist mir schon bei INCEPTION aufgefallen.
    Das Blockbusterpublikum kltscht begeistert in die Hände, weil Sie ein intellektuelles Meisterwerk vermuten, nur Aufgrund der Tatsache, dass sie gar nix geblickt haben. Keiner getraut sich das aber zuzugeben!

  6. MrToy

    Ich verstehe die Frage nicht. Die Kontaktperson wollte Jack killen, da sie den Auftrag von deren gemeinsamen Boss bekamen, nachdem Jack aussteigen wollte. Jack hat dies geahnt und die zu liefernde Waffe kurzfristig entsprechend „umgerüstet“. Diese Umrüstung war kurz im Bild. Sicherlich etwas dürftig zu Ende gedacht, sie hätte ihn ja auch mit einer Damenpistole erschiessen können, ihm das Messer in den Magen rammen oder ihn in den Herzinfarkt vögeln können. Aber trotzdem schlüssig. Oder habe ich das völlig falsch verstanden?

  7. Chrissy2

    Achtung SPOILER

    Hi, der Film wirft mehrere Fragen auf.

    Warum erschießt er seine Freundin am Anfang (vermutlich, weil sie seine wahre Identität aufgedeckt hat).

    Gegen wen war die selbstgebaute Waffe gerichtet, sicher nicht gegen ihn (daß er aussteigen wollte hat er erst viel später seinem Boss mitgeteilt)

    Warum wollte der Boss ihn überhaupt umbringen.

    Was haben die Prostituierten Morde überhaupt mit der ganzen Sache zu tun.

    Wer hat die Killerin umgebracht, war es der verdrehte Lauf oder war es der Boss (meine Begleitung meint gesehen zu haben, daß der Boss kurz zuvor auf sie gezielt hat).

    Welche Rolle spielt der Pfarrer zum Thema Schuld und Vergebung, Alles viel zu seicht angedeutet, zu vordergründig unerklärlich.

    Ansonsten Violante Placido ist lecker, die Einsamkeit in dem kleinen Dorf in den Abbruzzen und die von Jack sind ganz gut aufeinander abgestimmt, mit ein wenig mehr Licht ins Dunkel der oben beschriebenen Fragen hätte man sich mehr auf die ruhig- bedrohliche Stimmung einlassen können.

    So aber verließen wir das Kino als kopfschüttelnde Fragezeichen.

  8. ArminMS

    Gerade das Ruhige hat mir eigentlich sehr gut gefallen, aber der Film bremst sich etwas zu sehr aus… Trotzdem bereue ich es nicht mir den Film angesehen zu haben …

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