Das Datenleck

Die Leute von Schlecker kümmern sich um ihre Kunden. Neulich hatte ich eine Mail in meinem Postfach.
„In den Medien wird aktuell über ein Datenleck bei uns berichtet. Wir bedauern diesen Vorgang außerordentlich und bitten dafür um Entschuldigung“, hieß es da. Nun ja, ich hatte davon nichts mitbekommen, aber schön, dass die so offen damit umgehen. „Diese Berichte sind jedoch teilweise unzutreffend bzw. irreführend“, steht da noch. Da bin ich ja beruhigt.
„Das Datenleck trat nicht im Schlecker-Onlineshop auf, sondern bei einem externen Dienstleister, bei dem wir lediglich Kunde sind. Es handelt sich dabei um eines der renommiertesten Unternehmen am Markt mit langjähriger Erfahrung im Datenschutzbereich, das auch mit zahlreichen anderen namhaften deutschen Großunternehmen und deutschen Bundesbehörden zusammenarbeitet.“
Bloß keine Namen nennen, scheint das Motto zu sein. Irgendwie macht mich das auch nicht schlauer.

Damit die Schlecker-Mail dann aber doch noch einen Sinn hat, gabs auch noch eine Überraschung: „Wir haben unseren Shop aktuell auf Herz und Nieren geprüft – und können Ihnen versichern, dass alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen und Sicherheitsstandarts getroffen sind. Überzeugen Sie sich selbst – Wir haben bereits für Sie einen 5-Euro-Einkaufsgutschein hinterlegt.“
Ja, Wahnsinn! Und damit die Kunden Nägel mit Köpfen machen, war der Gutschein dann genau drei Tage gültig. Also, hurtig, ab in den Schlecker-Shop!

Ich habe daraufhin bei Schlecker mal nachgefragt: Ob das denn ein Witz sei, so einen Gutschein gerade mal drei Tage lang anzubieten – blöderweise hatte ich nichts, was ich in den drei Tagen hätte bestellen können, oder es wäre teurer als 5 Euro gewesen.
Die Antwort von Schlecker war, sagen wir mal, beliebig: „Ihre E-Mail ist bei uns eingegangen. Wir klären momentan noch Detailfragen Ihres Anliegens. Daher können wir aktuell noch nicht auf Ihre Anfrage antworten. Natürlich erhalten Sie schnellstmöglich eine Rückinformation.“
Auf die warte ich nach einer Woche noch immer. Müssen ja knifflige Detailfragen sein.


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Kommentare

2 Antworten zu „Das Datenleck“

  1. gecko

    Zeitungs-Schnüffler

    Es ist schon erstaunlich, was sich so mancher Mitbürger herausnimmt. So geschehen am Mittwochfrüh im Oranienburger Kaufland: Als ich mir aus dem Presseangebot meine Tageszeitung heraussuche sehe ich, wie sich ein älterer Kunde umfassend und ausführlich mit seiner Lieblingszeitung befasst. Er hatte die Zeitung aus dem Regal genommen und blätterte sich nun seelenvergnügt und selbstverliebt von Seite zu Seite, vermutlich war seine Angetraute gerade weit weg und er konnte sich die leicht bekleideten Damen in der Zeitung endlich mal in Ruhe ansehen. Als ich ihn daraufhin ansprach und ihn bat die Zeitung doch erst einmal zu bezahlen, fühlte er sich angegriffen. Was willst du eigentlich von mir? Ich kann doch hier machen was ich will, wer verbietet mir hier die Zeitung zu lesen? Auf meine Frage, ob er auch seine Wurst, Käse und andere Lebensmittel vor dem Kauf persönlich prüfe, wollte er mir keine Antwort geben. Stattdessen pfefferte er zurück: Wer bist du denn? Du warst früher sicher mal bei der Stasi! … Äh geht’s noch?
    Dazu kann ich nur sagen, beim nächsten Mal werde ich den wortgewaltigen Herren wegen Diebstahls anzeigen, denn ich bezahle für meine Tageszeitung und das verlange ich auch von jedem Leser einer gedruckten Ausgabe.
    Leider mangelt es einigen unserer Mitbürger ein klein wenig an Verstand und sie denken ihre Dummheit mit Arroganz wett zu machen.
    Den Mitarbeitern des Kaufland ist dieser tägliche unerwünschte Zeitungsschnüffler bekannt. Es ist ihr gutes Recht diese Person des Hauses zu verweisen!

  2. RT

    Schnorrer wäre vielleicht das passendere Wort.
    Aber was hat das mit dem oben stehenden Thema zu tun? 😉

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