Schall und Knall

Es war Dienstag, kurz nach 18 Uhr, als ich gerade durch die Potsdamer Innenstadt lief. Plötzlich: ein Knall. Als ob irgendwo eine Bombe geplatzt ist.
Irgendwie hat aber niemand darauf reagiert, das Leben ging einfach weiter. Zumindest in der Innenstadt, dort, wo an der Kreuzung Breite/Friedrich-Ebert-Straße kaum Häuser stehen.

Doch den Knall haben noch mehr Leute gehört. Und die haben sich dann doch mehr Sorgen darum gemacht. In der Teltower Vorstadt in Potsdam schien der Rumms schon stärker gewesen zu sein. Später und am nächsten Morgen meldeten sich dutzende Menschen bei uns im Büro. Aus Stahnsdorf, aus Teltow. Überall knallte es. Teilweise mit einer heftigen Druckwelle, die die Scheiben klirren und den Putz von der Decke bröckeln ließ.
Und nicht nur rund um Potsdam. Auch in Neuruppin knallte es. Und auch dort muss es mächtig gerummst haben.

Was also war das? Niemand wusste Genaueres. Die Polizei sprach von einer Bundeswehr-Übung. Die Bundeswehr in Potsdam wusste nichts von einer Bundeswehr-Übung. Es gebe nur Gerüchte, und die Offizierin kicherte. Wollte mir aber nicht mehr über die Kicher-Gerüchte erzählen.
Erst sehr viel später war klar: Zwei Kampfjets haben den Knall verursacht. In Laage bei Rostock sind sie gestartet und dann in 13 Kilometer Höhe über die Region gedonnert. Eine routinemäßige Abfangübung. Beim Durchbruch der Schallmauer entsteht dann der Knall.

Ähnliches passierte schon Ende November 2009, als die Gegend um Neuruppin und Herzberg von einem extrem heftigen Knall erschüttert wurde.

Vielleicht ist es sinnvoll, wenn wenigstens die Polizei und die Feuerwehr über solche Übungen Bescheid wüssten. Die könnten den Leuten wenigstens sagen, was Sache ist und sie beruhigen, dass keine Katastrophe passiert ist.


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