Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Wenn Ryan Bingham (George Clooney) diesen Song kennen würde – es wäre wahrscheinlich sein Lebensmotto. Denn Ryan ist die meiste Zeit des Jahres unterwegs. In Flugzeugen, in Hotelzimmern, in Firmen überall in den USA. Bald hat er sein großes Ziel erreicht: Wenn er zehn Millionen Flugmeilen gesammelt hat, dann bekommt er alle Flugprivilegien.
Ryan jettet durch das ganze Land, um Leute zu feuern. Firmen engagieren ihn, damit er den Geschassten sagt, dass sie ihren Job los sind.
Alles droht sich zu ändern, als Ryan eine Kollegin an die Seite gestellt wird. Sie will, dass die Leute nur noch per Webcam gefeuert werden. Ganz ohne Reisen. Ganz ohne Flugmeilen.
Jason Reitman hat mit „Up In the Air“ einen doch recht vielschichtigen Film gedreht. Er erzählt von einer kühlen, modernen Gesellschaft. Von dem schockierenden Moment, in dem jemand erfährt, dass seine wirtschaftliche Existenz bedroht ist. Und davon, wie kühl und hart das Geschäft des Feuerns ist. Und überhaupt die Firmenpolitik.
Andererseits lernen wir Ryan kennen, der von sich sagt, er brauche keine Beziehungen. Er hat auch keine. Weder zu einer Frau, noch zu seiner Familie. Wann auch? Doch auch Ryan lernt dazu, macht neue Erfahrungen, die sein Herz erweichen, die ihn anders über sein Leben denken lassen.
Das wirklich Interessante an dem Film ist, dass er uns nichts vorgaukelt. Keine heile Welt wird dem Zuschauer präsentiert, zumindest bei der wirtschaftlichen Seite, auch bei der privaten. Reitman zeigt sie so, wie sie ist. Und beschönigt nicht. Er erzählt von einer Sehnsucht, die sich nicht immer erfüllt. Manchmal auch nicht erfüllen kann.
Das ist beruhigend. Das ist niederschmetternd. Aber so ist es.
8/10
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