Selbstmorde

Zwei Meldungen an diesem Dienstag waren es, die mich beschäftigt haben. Und beide haben – direkt oder indirekt – mit Selbstmord zu tun.

In Treskow hat sich Dietmar Lenz am Montag erhängt. Lenz war viele Jahre Chef der Stadtwerke in Neuruppin. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Selbstmord aus.
Warum er das getan hat, weiß momentan noch niemand, allerdings hat er einen Abschiedsbrief hinterlassen. Lenz war 13 Jahre lang Stadtwerke-Chef, wurde dann wegen Untreue-Vorwürfen entlassen. Mehr als 100 Straftaten legte ihm die Neuruppiner Staatsanwaltschaft zur Last. Im Frühjahr 2009 legte er ein Geständnis ab, Lenz bekam zwei Jahre auf Bewährung. Doch in diversen anderen Fällen hätte ihm wohl noch einiges bevor gestanden.
Und auch in dem halben Jahr, in dem ich in Neuruppin gearbeitet habe, war Lenz immer wieder im Gespräch. Umso mehr hat mich die Meldung dann doch getroffen.

Einen Selbstmord scheint auch die Berliner S-Bahn zu begehen. Die Sache mit der Wartung der Waggons dauert wohl noch geringfügig länger. Die Rückkehr zum Normalfahrplan kommt 2010. Irgendwann in 2010, wohlgemerkt. Kann also auch im Dezember sein. Aber keine Sorge, die Bahn will Einzelheiten dazu schon Ende Januar mitteilen. Da sind sie ja wirklich ganz fix. Und einen richtigen Normalverkehr bei der S-Bahn wird es erst in – bitte festhalten – drei bis vier Jahren geben.
Eine der Begründungen: Wegen der häufigeren Wartungen reicht der Bestand nicht mehr. Dabei hat die Bahn bisher zu selten seine Waggons warten lassen. So kann ein Unternehmen auch kaputt gespart werden. Wenn die Sache den Bach runtergeht, haben wir es jedenfalls auch hier mit einem handfesten Selbstmord zu tun.


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