SA 23.05.2009 | 11.40 Uhr | Das Erste
Da hat wohl jemand schlecht geplant: Man kann doch nicht an einem Tag die Bundespräsidentenwahl und das Fußball-Bundesliga-Finale abhalten. Da ist es doch ganz klar, dass die Wahl von Hotte Köhler ganz schnell über die Bühne gehen musste. Nicht auszudenken, dass es einen zweiten (und gar vielleicht einen dritten) Wahlgang gegeben hätte, die damit niemand im Saal mehr was vom Fußball mitbekommen hätte.
Aber glücklicherweise war die sache ja dann doch schnell klar.
Aber: Ohje, irgendwie wirkte FDP-Chef Guido Westerwelle gerade ein bisschen gelangweilt, als er die Wiederwahl von Horst Köhler zum Bundespräsidenten kommentierte.
Aber recht hat er- so ganz spannend war es am Ende dann auch tatsächlich nicht mehr. Eine halbe Ewigkeit wartete Bundestagspräsident Norbert Lammert vor dem Berliner Reichstag darauf, dass Köhler endlich mal aus dem Bellevue herangefahren kam. Lammert wartete lange, und wir Zuschauer auch.
Und irgendwie wirkte es ein wenig arrogant, dass Köhler sich so lange bitten lassen musste, aber die anderen Kandidaten dagegen ganz brav im Plenarsaal auf das Ergebnis warteten. Auch, dass er gleich nach vorn rannte, ohne erstmal die Stimmenverkündigung der Mitbewerber abzuwarten.
Und irgendwie ist es auch seltsam, dass die Nachrichtenagenturen offenbar zuerst das Wahlergebnis erfahren, bevor es überhaupt verlesen wird – und die ARD das schon mal verkündet.
Apropos ARD: Man kann es mit dem Kommentieren auch übertreiben, denn wir zuschauer haben Augen im Kopf. Kommentare wie, dass Köhler erwartungsvoll guckt, dass er beglückwünscht wird, dass Lammert die Tagesordnung verliest (obwohl er das gerade selbst gesagt hat), sind vollkommen überflüssig. Das ZDF machte es besser, und seierte die Zuschauer in diesen Momenten nicht so zu.
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