Die Anti-Stau-Tradition

Der Blick auf die Wetterkarte in den vergangenen Tagen zeigte es ganz deutlich: Deutschlands Westen lag unter Wolken, es war kalt und regnerisch. Dagegen im Osten: seit Tagen strahlender Sonnenschein und sommerliche Hitze. Höchste Waldbrandwarnstufe und Trockenheit inklusive.
Gestern reiste ich von Potsdam aus in den wilden Südwesten. In Potsdam knallte die Sonne, es war heiß, in meinem Auto stand die Luft, als ich mich auf den Weg machte. Nur in der Ferne waren Wolken zu sehen.
Auf der A9 verfinsterte sich der Himmel mehr und mehr. Und ganz genau, wirklich GANZ GENAU auf der Elbbrücke bei Vockerode setzte der Regen ein.

Das zweite große Thema der Fahrt: Staus. Es ist eine schöne Tradition meiner Ausflüge in den Südwesten, dass ich staufrei durchkomme. Wenn ich unterwegs bin, haben sich eben gefälligst keine Staus zu bilden.
Vor dem langen Wochenende war die Chance gering, dass diese Tradition beibehalten bleiben kann. Tatsächlich waren ab Eisenach auf der A9 diverse Staus zu beobachten – auf der anderen Seite Richtung Dresden. Und im Grunde kann man sagen, dass ab da permanent Staus waren – aber eben alle in der Gegenrichtung. Bei Waldeck standen die Autos auf einer Länge von 20 Kilometern. Der liegengebliebene Wagen in der Baustelle verschärfte zusätzlich.
Aber mir sollte es egal sein, ich hatte weiter freie Fahrt. Der Verkehrsservice auf hr1 dauerte sehr lang. Staus ohne Ende – aber, und so wünsche ich mir das – in meiner Richtung blieb es ruhig.
Doch der Himmel im Hoch-Taunus bei Friedberg verfinsterte sich. Er wurde schwarz, Blitze zuckten. Der Verkehr verlangsamte sich. Regen setzte ein, heftiger Regen, die Straße verwandelte sich in einen Fluss. In einen Funkmast links von der A5 schlugen im Drei-Sekunden-Takt riesige Blitze ein. In einem Feld daneben stieg dunkler Qualm in die Luft, der Brandgeruch stieg durch die Belüftung auch zu mir. Ein Blitz muss da eingeschlagen sein.
Der Regen platschte fett auf meine Frontscheibe, mehr als 30 km/h waren nicht mehr drin. Auf der Gegenseite kam der Verkehrerneut komplett zum Erliegen. Auf der Landstraße neben der Autobahn staute sich der Verkehr ebenfalls.
Das Wetter beruhigte sich, ich fuhr wieder entspannt auf Frankfurt/Main zu, während auf der anderen Seite schon das nächste Stau-Event stattfand.
Ich erreichte Neulußheim locker innerhalb meines normalen Zeitrahmens. Die Tradition hält stand.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

4 Antworten zu „Die Anti-Stau-Tradition“

  1. tomtesk

    Ich glaube, ich bin infiziert, ich habe „Anti-Sau-Tradition“ gelesen 8|

  2. RT

    Oh je, dann bleib mal bloß auf deiner Rhein-Seite!

  3. tomtesk

    Und wenn ich dir ein Päckchen Tamiflu mitbringe? 😀

  4. RT

    Hui, klingt nach einem schmackhaften Abendbrot. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert