Mario Barth. Prolliges Bühnenprogramm. Voll nervig und blöd. Jetzt auch noch der Film. Auch Müll.
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Tja, so hatte ich mir das eigentlich gedacht, als ich mir „Männersache“ angesehen habe. Miese (oder besser: keine) Story, öde Witze, die schon 1500-mal durchgekaut wurden und ein unerträglicher Mario Barth. Richtig, ich bin nicht so wirklich ein glühender Fan von ihm.
Doch leider hat mir der Film all diese Gefallen nicht getan. Nun stehe ich vor der Aufgabe, einen Film zu loben, von dem ich mir vorher fest vorgenommen habe, ihn an dieser Stelle zu verreißen.
Mario Barth, also. Kennste, kennste? Ja, genau der, der im Sommer des vergangenen Jahres aus dem Stand mit seinem uralten Bühnenprogramm das Berliner Olympiastadion gefüllt hat – und demnächst die O2-World zigmal hintereinander füllen wird. Die CDs und DVDs standen gefühlte 15 Jahre in den Charts ganz oben. Und jetzt also auch noch der Film.
Es geht um eine „Männersache“. Um was auch sonst. Eine große, langjährige Männerfreundschaft. Um Paul (Mario Barth) und Hotte (Dieter Tappert). Paul ist Reinigungskraft in einer Zoohandlung, Hotte ist Gerüstbauer. Doch als Paul als Stand-Up-Komiker auftritt und in seinen Programmen das Leben seines besten Freundes und dessen Freundin Susi (Anja Kling) durch den Kakao zieht, kommt es zur Zerreißprobe.
Ich wage es kaum zu schreiben: Aber es gibt Momente, da hat der Film tatsächlich so etwas wie Tiefgang. Wenn erörtert wird, was denn eigentlich eine Männerfreundschaft ausmacht, wird es fast schon tiefsinnig. Die Story rückt mal kurz von ihrem Klamauk ab.
Davon abgesehen agiert Mario Barth mehr oder weniger als er selbst. Und das funktioniert in seinem Film sogar erstaunlich gut. Klar, viele der Gags sind bereits aus den Bühnenprogrammen bekannt, wirken ein bisschen abgestanden. Dennoch führen sie stellenweise zu einigen Schmunzlern, manchmal sogar zu Lachern. Und wenn man schon nicht selbst lachen muss – das Publikum um einen herum schüttet sich aus.
Abgesehen von einigen Anschlussfehlern macht „Männersache“ auch äußerlich einen passablen Eindruck. Die dynamische Kamera bringt das Geschehen locker rüber ohne zu nerven.
Das Fazit: Nichts, absolut gar nichts erwartet, sich auf einen miesen Film gefasst gemacht, und am Ende dennoch ganz gut unterhalten.
7/10
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