DI 09.12.2008 | Berlin, Theater des Westens
„Der Schuh des Manitu“ als Musical? Wie soll das funktionieren? So ganz ohne Bully Herbig?
Die Erwartungen waren extrem gering, als wir uns heute Abend im Berliner „Thester des Westens“ einfanden. Der wilde Westen als Musical feierte dort am Sonntag seine große Weltpremiere.
Und umso niedriger die Erwartungen, desto kleiner die Enttäuschung. Oder eben desto größer die Freude über eine gelungene Aufführung.
Tatsächlich trifft nämlich Letzteres auf den „Schuh des Manitu“ zu. Eine heitere Show mit vielen witzigen Elementen und abgedrehten Einfällen.
Die Figuren waren zwar die Gleichen wie im Film – ein wenig mehr Abweichung hätte da vielleicht sogar ganz gut getan, denn so mussten sich alle Schauspieler mit den Originalen messen lassen – die Handlung war ebenfalls bekannt. Dennoch: Wir sahen ja keine DVD. Hinzu kamen viele heitere, überbordende Songs mit ausgefallenen Choreografien, niedlichen Einfällen und witzigen Texten. Wenn dann kleine Wolfshandpuppen auf der Bühne die Lieder mitsingen, geht einem das Herz auf und gleichzeitig vor Lachen und Staunen der Mund nicht mehr zu. Es gibt Szenen, die wirken fast wie Disneyfilme in den besten Augenblicken.
Bezeichnenderweise ist das Musical dann am schwächsten, wenn Dialoge aus dem Film eins zu eins übernommen wurden.
Nach rund 130 Minuten ist der Spaß vorbei und die Erkenntnis gereift, dass das Experiment, aus dem Film ein Musical zu machen, geglückt ist.
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