Ritter der Sauna 2008

2007 -> 28.10.2007

Letzter Platz bei der Hennigsdorfer Saunameisterschaft 2007. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Heute war die Gelegenheit, diese Schmach auszuwetzen.
Waren wir 2007 zu fünft, wuchs die Teilnehmerzahl heute auf sagenhafte 9. Aber, wie schon letzte Jahr, nur eine Frau – dieselbe.
Am Anfang wieder die uns schon bekannten Hinweise. Sitzen auf der obersten Bank. Temperatur: 110 Grad. Aufgüsse alle 30 Sekunden. Hände auf die Oberschenkel. Schweiß wegwischen ist verboten. Um die wichtigen Teile zu schützen, müssen wir Badehosen anziehen.
Und dann: Alle rein in die Sauna. Tür zu und los geht’s.
Und es geht sehr schnell los. Vom Reinlaufen und dem hektischen Platzsuchen bin ich noch leicht außer Atem, als der erste Aufguss erfolgt.
Und es wird gleich heiß. Der Hitzeschwall bringt die Haut zum Glühen. Aber viel zeit zum Durchatmen bleibt nicht, denn kaum hat man sich erholt, kommt der nächste Aufguss.
Die Hitze wird stärker. Es gelingt mir nicht, die Sekunden mitzuzählen. Bin ich gerade mal bei 20 oder 25, kommt schon der nächste Aufguss.
Nummer drei. An den Schultern, hinten am Hals und an den Seiten wird es unangenehm. Meine Atemlosigkeit bekomme ich irgendwie nicht in den Griff. Ich muss mich konzentrieren, ich muss das in den Griff bekommen. Es gelingt mir nur schwerlich.
Ich weiß auch schon gar nicht mehr, der wievielte Aufguss gerade erfolgt. Geschweige denn, dass ich noch weiß, wie lange wir schon in der Sauna sitzen.
Aber es ist: heiß! Heiß! Verdammt heiß!! Ich weiß jetzt noch genauer, wo meine Fettpölsterchen sitzen. Denn genau dort, an den Seiten brennt meine Haut. Es piekt fürchterlich. Auch hinten am Hals.
Aber dann: der Erste geht! Ich bin nicht Letzter! Ich jubele. Innerlich.
Aber sehr viel länger halte ich den Schmerz nicht aus. Ich muss auch raus.
Ich erhebe mich. Jetzt kommt eigentlich erst das Schlimmste. Beim Laufen wird die Hitze unerträglich. Der Luftschwall. Einfach nur raus hier.
Und ich bin draußen.
3 Minuten 1 Sekunde.
Sehr schön! Nicht Letzter und 49 Sekunden länger als 2007.
Nach und nach kommen alle stöhnend raus. Der Gewinner schafft 5,03 Minuten, weit mehr als eine Minute mehr als 2007. Und wieder schlug er die einzige Frau knapp, die wieder Zweite wurde.
Danach hieß es: Wunden lecken. Meine Haut sah rotfleckig aus, wie eine Schuppenflechte, die anderen sahen nicht besser aus, so manche kleinen Blutflecken waren zu sehen.
Am Ende des Saunanachmittages wurden wir alle wieder zu „Rittern der Sauna“ geschlagen. Nach meinem fünften und letzten Platz 2007 wurde ich also achter und vorletzter. Aber die sehr viel bessere Zeit zählt.
Und 2009?


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Kommentare

3 Antworten zu „Ritter der Sauna 2008“

  1. Na dann Gratulation! Ich selber würde das nicht aushalten. Wundet mich überhaupt, dass solche „Meisterschaften“ ausgetragen werden. In der Presse hört man gar nichts davon.

  2. RT

    In der MAZ schon.

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