Maxi Arland: Schulabbruch nie bereut

-> 30.3.2008

Musik: Der 27-Jährige über seinen Werdegang und die heile Volksmusikwelt

MAZ Oranienburg, 2.4.2008

Der Volksmusikstar Maxi Arland bei „Willi“? Ja, ihr seht richtig. Mit 27 ist Maximilian Mühlbauer, wie er bürgerlich heißt, zwar ein alter Hase im Geschäft, aber an sich noch jung. Robert Tiesler wollte vor seinem Auftritt in Velten wissen, wie er so tickt.

Finden Sie Volksmusik wirklich gut?
Maxi Arland: Ich stehe voll und ganz dahinter. Es geht ja auch um die Branche, die Welt, die wir verkörpern. Die heile Welt existiert tatsächlich so. Hier in unserem Team herrscht Harmonie.

Hatten Sie Zeit, sich Velten anzusehen?
Arland: Wir waren relativ früh hier, aber es war schlechtes Wetter. Mein Vater wohnt in Berlin, weshalb ich mich hier in der Gegend eigentlich ganz gut auskenne.

Wie kamen Sie zur Volksmusik?
Arland: Unsere Familie war immer musikalisch, mein Vater war Musikschulleiter, nahm schon früher Platten auf. Irgendwann haben wir gemeinsam einen Titel aufgenommen. Bei Carolin Reibers Volkstümlicher Hitparade gewannen wir dann plötzlich.

Wie kam das damals in der Schule an?
Arland: Damals war ich zwölf. Es war ganz lustig, meine Freunde fanden es spannend. Aber viele fanden es auch blöd, denn das Klischee über die Volksmusik ist breit, viele verbinden damit ja immer nur Humtata.

Was haben Sie für einen Abschluss?
Arland: Ich war auf einem Gymnasium, bin aber nach der 11. Klasse abgegangen. Ich habe ein Volontariat bei Radio Melodie begonnen, habe da alles gemacht: Nachrichten, Produktion, Redaktion, ein paar Jahre lang.

Schulabbruch? Gab es Stress mit den Eltern?
Arland: Meine Mutter war nicht begeistert. Aber ich fand, wenn ich ein Volontariat habe, überspringe ich ja schon das Abi. Es war riskant, aber ich habe keinen Schritt bereut.

Oliver Kalkofe hat Sie mal in seiner „Mattscheibe“ auf den Arm genommen. Fanden Sie das gut?
Arland: Unser Manager hatte uns beigebracht: Wenn ihr da drin seid, habt ihr es geschafft. Keiner wird kritisiert, der nicht wirklich interessant ist. Dem Musikantendampfer wurden mal acht Minuten bei „TV total“ gewidmet.

Was hören Sie privat für Musik?
Arland: Oft Swing, Dean Martin zum Beispiel.

Gehen Sie auch mal in die Disko?
Arland: War ich nie ein Fan von. Ich gehe gerne mal mit den Freunden in Klubs.

Haben Sie für die Zukunft noch Ziele?
Arland: Ich hab für mein Alter schon viel erreicht, möchte mal eine große Unterhaltungsshow vor Publikum haben, die die ganze Familie anspricht. Dass es in dem Segment nur noch „Wetten, dass…?“ gibt, kann ja nicht sein.

Wie unterschied sich Ihre Jugend von der anderer?
Arland: Ich wurde viel früher erwachsen, musste lernen, was Disziplin und Verantwortungsgefühl sind. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, hatte meine Ausbildung, war deshalb immer nur sehr reduziert auf den Bühnen unterwegs. So bekam ich ein Verantwortungsgefühl, das viele junge Leute heute gar nicht mehr haben.

*

Maxi, der Harry-Potter-Fan
Maximilian Mühlbauer ist am 26. März 1981 in Neuenbürg (Baden-Württemberg) geboren.
Mit Bruder Hansi und Vater Henry trat er 1993 in der „Volkstümlichen Hitparade“ (ZDF) auf und gewann. Ein Jahr später standen sie mit „Melodie der Berge“ beim Grand Prix der Volksmusik oben auf dem Treppchen.
Bei Radio Melodie begann er 2000 ein Volontariat.
Seine Premiere als Fernsehmoderator feierte er 2004 im „Musikantendampfer“ der ARD. Es folgten unter anderem „Die goldenen Hits der Volksmusik“ (MDR), „Das ABC der Volksmusik“ (MDR) und mehrere große Abendsendungen.
Er ist ein Fan der Harry-Potter-Hörbücher und bewundert den Entertainer Vico Torriani.
Mit seiner Freundin Andrea lebt er bereits seit neun Jahren zusammen.
Am Chiemsee in Bayern baut er momentan ein Haus.


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